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Mit einem Festakt ist der gemeinsame Standort für Primarschule und Heilpädagogisches Zentrum der Bevölkerung vorgestellt worden. «Eine Win-win-Situation für alle», sagte Generalsekretär des kantonalen Bildungsdepartements, Michael Umbricht.
Eine Win-Win-Win-Situation nannte Michael Umbricht am Samstagmorgen das gemeinsame Projekt von Gemeinde und Schule Othmarsingen auf der einen und Stiftung Schürmatt auf der anderen Seite. Der Generalsekretär des kantonalen Departements für Bildung, Kultur und Sport war einer von fünf Rednern am Tag der offenen Tür, an dem die zum grossen Festakt geladene Bevölkerung Einblick nehmen durfte in das umgebaute ehemalige Oberstufenschulhaus.
Vor drei Jahren fiel der Beschluss, in Othmarsingen ein Heilpädagogisches Zentrum für Werkstufe und Berufsvorbereitung (HZWB) entstehen zu lassen. Die Stiftung Schürmatt mit Sitz in Zetzwil übernahm die Projektarbeiten und ist nun für den Betrieb des Zentrums zuständig. Leistungsfähige Sonderschüler aus sieben Heilpädagogischen Schulen im Kanton werden künftig in Othmarsingen während zweier Jahre auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet.
«Sowohl die Stiftung Schürmatt als auch die Schule Othmarsingen, die eine nachhaltige Nutzung für das frühere Oberstufenschulhaus gefunden hat, werden von der Zusammenarbeit profitieren», sagte Michael Umbricht bei seiner Ansprache. «Daneben profitiert aber auch der Kanton als Besteller der Plätze für Kinder und Jugendliche.»
Der Wegzug der Oberstufe aus Othmarsingen habe für die Gemeinde eine schwierige Zeit bedeutet, rekapitulierte Gemeindeammann Fritz Wirz an diesem Tag der offenen Tür. Der Glaube und die Hoffnung für eine gute Schulraumlösung sei aber nie aufgegeben worden. In den vergangenen 13 Monaten sind das ehemalige Oberstufenschulhaus und die alte Turnhalle aufwendig saniert worden. Entstanden sind unter anderem eine leistungsfähige Betriebs- und Lernküche sowie Werkstätten für Holz- und Metallbau, in denen die Schüler des HZWB Praxiserfahrung sammeln können. Ebenfalls wurden neue Räumlichkeiten für die Primarschule eingerichtet.
Die Entstehung des Heilpädagogischen Zentrums war in Othmarsingen auch von kritischen Stimmen begleitet worden. Gemeindeammann Fritz Wirz zeigte sich am Samstag stolz auf die Bevölkerung, die das investitionsintensive Projekt in der Mehrzahl unterstützt hat. «Unsere Bürgerinnen und Bürger tragen das Herz auf dem richtigen Fleck. Mit der Übernahme des Heilpädagogischen Zentrums schaffen wir für junge Leute eine wichtige Brückenbauerfunktion zwischen Schule und Berufsleben.»
Einen ersten, bejubelten Auftritt hatten die Schüler des HZWB beim Festakt mit einer Trommeleinlage auf grossen blauen Fässern. Das Heilpädagogische Zentrum hat seinen Betrieb bereits am 10. August aufgenommen. «Mit Einschränkungen hat dabei alles sehr gut geklappt», erklärt Susanne Stahel, die ab kommendem Februar die Leitung des Zentrums übernehmen wird.
Die Übergangsphase, während der noch nicht alle Räume genutzt werden können, stelle aber auch eine wichtige Lebenserfahrung für die Schüler dar, so Susanne Stahel. Sie schätzt, dass etwa ab November der uneingeschränkte Betrieb möglich sei.
Das Heilpädagogische Zentrum wurde mit einem schwebenden Ballonbouquet begrüsst. Für Werner Sprenger, den Direktor der Stiftung Schürmatt, stellt das Heilpädagogische Zentrum einen Meilenstein in der Geschichte der Stiftung dar. Denn der Anspruch bleibe stets, «neue Formen von Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu entwickeln, um die Integration maximal zu unterstützen.»