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Lenzburg
Die Städtischen Werke Lenzburg – aufgeteilt in die SWL Energie AG und die SWL Wasser AG – präsentierten an der gestrigen Generalversammlung wiederum gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2011.
«Während andere Energieversorger in der Schweiz in diesem Jahr jammern, wenn auch auf sehr hohem Niveau, waren wir im letzten Jahr erfolgreich», hält Direktor Markus Blättler zum Ergebnis 2011 fest. Und René Trost, der neue Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Administration, doppelt nach: «Das Resultat ist solide; die Firma ist sehr gut aufgestellt.»
Dabei könnten die neuesten nackten Zahlen durchaus auch anders interpretiert werden, ging doch der ausgewiesene Umsatz der SWL Energie AG um rund 1 Prozent auf 44,85 Millionen Franken zurück. Dies ist aber die Folge einer Veränderung der Rechnungslegung; effektiv nahm der Umsatz um 5,5 Prozent zu. Dies ist, wie in den letzten Jahren, in erster Linie dem Wachstum der Stadt zu verdanken.
Entgegen dem Schweizer Durchschnitt stieg hier der Stromverbrauch um rund ein Prozent auf 104,5 Gigawattstunden (GWh): «Die regionale Wirtschaft zeigte 2011 noch keine Anzeichen einer Rezession», wird der Krisenresistenz ein gutes Zeugnis ausgestellt.
Weniger Wärme, mehr Wasser
Stolz ist die SWL auch auf ihre nationale Vorreiterrolle bei den Smart Metern: Hier werden nur noch so genannt intelligente Stromzähler eingesetzt. Bereits denkt man daran, solch fernablesbare Messgeräte bei Wasser und Gas ebenfalls standardmässig einzusetzen.
Während der Stromabsatz stieg, gingen die SWL-Wärmelieferungen zurück. Dies führen die Verantwortlichen auf das «ausserordentlich warme Wetter im Jahr 2011» zurück. Der Rückgang beim Erdgas betrug 8,7 Prozent, bei der Fernwärme 3,7 Prozent. Immer wichtiger werden die Holzschnitzelanlagen: Noch in diesem Jahr wird hier die grosse Fernwärmeanlage im Gebiet Widmi in Betrieb genommen.
Gestiegen sind im warmen 2011 die Wasserlieferungen und zwar um mehr als einen Drittel. Dies ist in erster Linie auf gesteigerten Bedarf der Grosskunden und da namentlich auf die drei Firmen ABB, Hero (am alten Standort noch Selbstversorger) und Traitafina zurückzuführen.
Eine Million für die Stadt
Die Stadt Lenzburg ist Alleinaktionärin der SWL-Aktiengesellschaften. Neben der üblichen Dividende von 600000 Franken erhält die Stadt diesmal zusätzlich 400000 Franken als Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve. Dieses Geld kann dort gut gebraucht werden und lässt vielleicht jene Stimmen verstummen, die in regelmässigen Abständen eine Teilprivatisierung der SWL verlangen, um die Stadtfinanzen nachhaltig zu sanieren.
Die SWL Energie AG hat sich im letzten Jahr an Gesellschaften der Dachorganisation Swisspower und an der IBAarau beteiligt. Zudem war man Mitgründer des Portals geoProRegio AG (vgl. az Aargauer Zeitung von gestern, Seite «Aargau»).