2023 ist Schluss mit dem «Gemeinde-GA». Schon heute verzichten einige Gemeinden auf den Verkauf.
Das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann schnell teuer werden. Vor allem für jene, die kein Abonnement besitzen. Oft fährt man mit den Gemeinde-Tageskarten günstiger. Rund 1,5 Millionen Tageskarten werden jährlich verkauft, wie die Anbieterin Alliance SwissPass mitteilt. In nicht allzu ferner Zukunft soll mit dem Modell jedoch Schluss sein. «Das jetzige Angebot
Ab 2024 soll jedoch für die Städte und Gemeinden ein neues Angebot entstehen, für welches verschiedene Varianten im Raum stehen würden.
Einige Gemeinden in der Region haben sich jedoch bereits schon dafür entschieden, den Verkauf der Gemeindetageskarten einzustellen. Unter anderem Möriken Wildegg: Hier gibt es die Tageskarten schon seit Juni dieses Jahres nicht mehr zu kaufen. «Die Statistik zeigt, dass der Verkauf in den letzten Jahren für die Gemeinde nicht mehr kostendeckend möglich war», hiess es im Februar. Auch in Schafisheim wird es künftig keine Gemeinde-Tageskarten mehr geben: «Corona hat die Reiselust der Bevölkerung sehr gedämpft. Der Abverkauf der Tageskarten wird für das Jahr 2020 mit einem Minus resultieren», schreibt die Gemeinde.
Im Zuge der Budgetberatung und aufgrund von Sparmassnahmen habe der Gemeinderat entschieden, ab April 2021 die Tageskarte nicht mehr anzubieten. Bis dahin gibt es in Schafisheim einen Tageskarten-Ausverkauf. Die Gemeinde verkauft die Tageskarten für 30 Franken. Auch in Schlossrued und in Schmiedrued gibt es seit Dezember keine Tageskarten mehr. Schmiedrued verweist auf das Defizit, das coronabedingt nochmals massiv ansteigen werde. Man sei auch enttäuscht, dass die SBB den Gemeinden diesbezüglich im Gegensatz zu den GA-Besitzern nicht entgegengekommen sei, heisst es.
Die Stadt Lenzburg, welche seit dem 1. Juni keine Tageskarten mehr verkauft, legte im letzten Jahresbericht die genauen Zahlen dar. Sie hat zwei Tageskarten zum Gesamtpreis von 28000 Franken gekauft. Welche sie für 47 Franken das Stück verkaufte. Von den 730 möglichen Karten-Tagen konnte die Stadt insgesamt 483 verkaufen (Auslastung 66 %). Das heisst, Lenzburg fuhr einen Verlust von insgesamt gut 10000 Franken ein – und hatte dazu den Aufwand der Abwicklung. (asu)