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Die Belohnung, welche für die Hinweise zur Ergreifung des Vierfachmörders von Rupperswil ausgesetzt wurde, wird nun doch ausbezahlt.
Im Februar setzte der Kanton Aargau eine Belohnung von 100'000 Franken für Hinweise aus der Bevölkerung aus, die zur Aufklärung des Vierfachmords von Rupperswil führen. Nach der Festnahme und dem Geständnis von Thomas N. ging die Öffentlichkeit davon aus, dass die Belohnung nicht ausbezahlt wird. Zumal dies auch an der Pressekonferenz vom Freitag so kommuniziert wurde. Doch das ist nun anders.
Wie der Aargauer Polizeidirektor Urs Hofmann im Interview mit der Schweizer Illustrierten erklärt, wird der Betrag an die Mitarbeiter von Polizei und Staatsanwaltschaft ausbezahlt, die bei der Aufklärung mitgeholfen haben.
Hofmann: "Der Regierungsrat hat entschieden, für die betroffenen Mitarbeitenden als Anerkennung für den immensen Einsatz in den letzten Wochen und Monaten einen Betrag maximal im Umfang der nicht ausbezahlten Belohnung zur Verfügung zu stellen."
Bei den 100'000 Franken handelt sich um das grösste Kopfgeld der Schweizer Kriminalgeschichte.
Hofmann unterstreicht den grossen Einsatz, wenn er sagt: "Da wurden zum Teil – bei Polizei und Staatsanwaltschaft – mehr Überstunden als offizielle Arbeitsstunden geleistet. An Heiligabend haben über 100 Polizisten klaglos den gesamten Güsel von Rupperswil durchsucht. Ich kann dafür nur Danke sagen."
Zur Frage, ob die Auswertung der Handy-Bewegungsprofile zur Aufklärung beigetragen hat, äussert er sich nicht, betont aber: "Bei der Aufklärung eines solch schweren Verbrechens muss man jedoch auch die elektronischen Kontakte überprüfen können. Da wäre übermässiger Datenschutz fehl am Platz. Das hat mit Bespitzelung nichts zu tun."
Die Aargauer Kantonspolizei war nach der Aufklärung mit Lob überhäuft worden. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger dankten den Ermittlern via Social Media oder E-Mails. "Das ist ein schöner Vertrauensbeweis", freute sich Mediensprecher Bernhard Graser. (pz)