Mit Ansprachen und einer freien Besichtigung wurde am Samstag der Abschluss der Sanierung von Schulhaus 1 gefeiert.
Mit schöner Regelmässigkeit können in Seengen neue oder restaurierte Schulhäuser eingeweiht werden. Diesmal war das Schulhaus 1 an der Reihe. Für fast drei Millionen Franken war das 1862 erstellte, im Dorf als «Bezirkschulhaus» besser bekannte Gebäude einer Verjüngungskur unterzogen worden.
Gemeindeammann Jörg Bruder formulierte es in seiner Ansprache so: «Das Werk ist vollbracht: Die ‹Alte Dame›, wie ich das Schulhaus nenne, ist frisch renoviert und aufgemöbelt.» Anders als bei echten Damen ist hier allerdings bei der Aufmöblierung das Äussere nahezu gleich geblieben. Dafür wurde im Innern nahezu alles anders.
Bruder erinnerte die Einweihungsgäste daran, dass in diesem Gebäude nicht nur Unterricht erteilt wurde. Zwischenzeitlich waren auch die Gemeindeverwaltung und später die Bibliothek hier untergebracht: Und im früheren Gemeinderatszimmer im Hochparterre waren unzählige Ehen geschlossen worden. Alles vorbei, alles nur noch Erinnerung: «Nun freuen wir uns auf eine neue Ära in diesem Haus», blickte der Gemeindeammann voraus.
Gemeinderat und Baukommissionspräsident Gianni Asquini liess in seiner Ansprache, die Planungs- und Bauzeit kurz Revue passieren. «In den 22 Kommissionssitzungen mussten teilweise nicht einfache Entscheide gefällt werden», so Asquini. Doch von einer Vorgabe habe man sich stets leiten lassen: «Wir wollten den Charme und den Charakter des Hauses erhalten.»
Dies geschah trotz der fundamental erneuerten Inneneinrichtung. Architekt Yves Siegrist zeigte sich auch persönlich zufrieden über den Wandel der Räumlichkeiten. Er sprach von einem «speziellen Moment», sei er doch selbst hier zur Schule gegangen und verbinde «nicht nur gute Erinnerungen» damit. Nun seien die Klassenzimmer «hell und luftig» und es herrsche «ein neuer Geist».
Dies bestätigte Schulleiter Urs Bögli, der als symbolischen Zugang einen Brotschlüssel überreicht bekam. Die neuen Räume würden die Bedürfnisse der heutigen Unterrichtsformen erfüllen. Wo früher 30 bis 40 Schüler in engen Pulten rechneten, schrieben und zeichneten, finden nun halb so grosse Klassen variable Lernlandschaften. Bögli: «Statt den früher üblichen fixen Einbauschränken gibt es heute ausschliesslich mobiles Mobiliar.»
Auf dem Rundgang konnte sich das Publikum selbst ein Bild von den modernen Schulstuben mit ihren elektronischen, interaktiven Wandtafeln, sowie den neuen Schulbüros machen.