Rechtzeitig zum Schlachtjahr präsentierten die Seenger Freischaren ihren Anführer: «Il Grandioso Adriano» heisst der General im Manöver vom 18. Juni.
Nicht nur im Bezirkshauptort sondern auch im Bezirksschulstandort Seengen steht in diesem Jahr ein Freischarenmanöver an. Dieses Freilichttheaterspektakel in Erinnerung an die Kadettenkorps findet in beiden Orten an jedem zweiten Jugendfest statt. In Seengen also nur alle acht Jahre.
Entsprechend gibt sich die organisierende Freischarenkommission Mühe, den Anlass gross zu inszenieren. Dass die Verankerung des Brauchs in breiten Teilen der Bevölkerung Früchte trägt, zeigte sich über den Jahreswechsel, als die feierliche Bekanntgabe des Freischarengenerals mehrere Dutzend Interessierte bei beträchtlicher Kälte vor das Restaurant Holliger Sämi lockte.
Unter bombastischen Klängen wurde das bestens gehütete Geheimnis gelüftet, wer denn am 18. Juni die wilden Horden in den Kampf gegen die Kadetten führen wird: Mit grossem Schnauzer und noch riesigerem Sombrero trat «Dipl. General ***» alias Adrian Müller im Theaternebel aus der Beizentür.
Der stellvertretende Leiter des Gemeindewerks, im Dorf auch gerne Stadtgärtner genannt, verteilte alsbald Visitenkärtchen, auf denen sein ganzer Kampfname steht: «Il Grandioso Adriano Capo die Gerbiverdi y Geranio y Tagetas». (Für Nicht-Seenger: Die «Gerbi» ist der Sitz des Gemeindewerks.) Ob der martialische Name seine Wirkung erzielen wird? Grossmundig versprach «Il Grandioso Adriano» jedenfalls den längst fälligen Sieg. Stärne–Föifi.