Birrwil
Der Einfluss der Luzerner Fasnacht reicht bis nach Birrwil

Birrwil hat eigentlich keine grosse Fasnachtstradition. Die vor 20 Jahren gegründete Kinderfasnacht konnte sich dennoch etablieren.

Sibylle Haltiner
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Kinderfasnacht Eine Polonaise zieht durch die Halle und die Kinder schlüpfen unter den Toren hindurch.
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Kinderfasnacht Birrwil
Kinderfasnacht Der kleine Engel hat von hoch oben eine gute Aussicht.
Kinderfasnacht Die Halle ist mit Ballons und Schlümpfen bunt dekoriert.
Kinderfasnacht Die Siegerinnen des Kostümwettbewerbs.

Kinderfasnacht Eine Polonaise zieht durch die Halle und die Kinder schlüpfen unter den Toren hindurch.

Wohin man auch schaute, überall blaue Gesichter und weisse Mützen. «Schlümpfe» war das Motto der Birrwiler Kinderfasnacht, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Nicht nur Kinder hatten das Thema begeistert aufgenommen, auch viele Mami- und Papi-Schlümpfe begleiteten die Kleinen. Daneben war die ganze Palette an Fasnachtskostümen zu sehen: Piraten, Krokodile, Ritter, Hexen und viele, viele Prinzessinnen in rauschenden Tüllkleidchen.

Anfang in einer Fabrikhalle

«Die Kinderfasnacht hat vor 20 Jahren klein angefangen, in den ersten Jahren fand sie in einer Lagerhalle der Färbi statt»,erzähle Nemesi Présidy, die neue Präsidentin des Kinderfasnachtskomitees. Sie hat das Amt von Sandra Hängärtner übernommen, die es zehn Jahre lang innehatte. Ihnen zur Seite stehen ein Dutzend Frauen, die im Herbst mit der Herstellung der Hallendekoration beginnen. Heuer lachten den Besuchern die Bewohner von Schlumpfhausen von den Wänden entgegen, blaue und weisse Ballons hingen unter der Decke.

«Eine Frau, die aus dem Luzernischen stammte, hat die Kinderfasnacht in Birrwil initiiert», erzählte Sandra Hängärtner. Bereits von Anfang an gab es ein Motto, das erste war «Zirkus» und die Organisatorinnen verkleideten sich als Clowns. Dass sich die Kinderfasnacht im nichtfasnächtlichen Birrwil etablieren konnte und zu einer beliebten Tradition wurde, erstaunt die beiden Organisatorinnen nicht. «Wir sind ja hier nahe beim Kanton Luzern und die Fasnacht ist auch im Dorf präsent», sagen sie. Eine Guggenmusik aus Pfeffikon, die Stompegosler, ziehen Besucher aus der luzernischen Nachbarschaft an.

Insgesamt treten jeweils vier Guggenmusiken auf. «Die Sompfguugger aus Seengen und die Reinacher Schnäggeschränzer machen bereits seit 20 Jahren mit», erzählten die beiden Organisatorinnen. Zum ersten Mal dabei waren heuer die Wyberg-Schränzer aus Aarau. «Wir hoffen, dass wir damit ein noch breiteres Publikum anziehen können», meinte Nemesi Présidy. Jedes Jahr zittern die Organisatorinnen vor Türöffnung ein bisschen, ob der Anlass gut besucht sein wird. Das Wetter spielt jeweils eine grosse Rolle. Daher freuten sie sich am Samstag besonders darüber, dass die Halle trotz der trockenen Witterung gut gefüllt war. «In den letzten Jahren haben wir erfreulicherweise wieder mehr Besucher», meinte Sandra Hängärtner zufrieden.

Perfekt, auch für die Kleinsten

Auch die Erwachsenen genossen das Treiben. «Da der Anlass in einer Halle stattfindet, kann man auch die Kleinen unbesorgt spielen lassen», sagten Sandra und Martin Peter aus Reinach, die mit Cedric
(4 Jahre) und Rowena (18 Monate) als Indianerfamilie die Fasnacht besuchten. Das Motto der Schlümpfe als Gruppenthema übernommen hatten Manuela Hintermann und ihre Kinder Pascal und Michael. Zusammen mit einer Kollegin und deren Kinder besucht sie seit Jahren die Birrwiler Kinderfasnacht und schwärmte: «Es gibt Guggenmusiken und Spiele, ausserdem ist der Eintritt gratis. Es ist einfach perfekt.»