An der Kunstturn-Schweizer-Meisterschaft verwiesen SMM Zürich und Tessin die Aargauer auf zweiten Platz.
«Kunstvoll, ästhetisch, einzigartig, elegant, dynamisch, akrobatisch, vollkommen – das ist Kunstturnen», so erklärte OK-Präsidentin Carole Kliem den in grosser Zahl erschienenen Ehrengästen die Sportart, um die sich am vergangenen Wochenende in der Turnhalle Neuhof in Lenzburg alles drehte. Kunstturnerinnen und Kunstturner seien schnell, kräftig, beweglich und beherrschten ihr Gleichgewicht einwandfrei. «Nebst konditionellen und koordinativen Fähigkeiten beweisen sie viel Mut, Ehrgeiz und wenden unzählige Trainingsstunden auf, um ihre Bewegungsabläufe in höchster Schwierigkeit bis ins Detail zu perfektionieren», schwärmte Kliem. Davon konnten sich an zwei Tagen auch die Zuschauer in der jeweils bis auf den letzten Platz gefüllten Halle überzeugen.
Bei den Männern lieferten sich in der Nationalliga A am Samstag Zürich 1 und Aargau 1 mit Christian Baumann, Oliver Hegi, Michael Meier und Severin Rohrer eine Verfolgungsjagd, bei der einmal Zürich, dann wieder der Aargau die Nase vorne hatte. Am Schluss obsiegte Zürich mit knappem Vorsprung. «Klar wollten wir gewinnen», erklärte Hegi nach dem Wettkampf, «aber leider waren einige von uns noch nicht in Topform.» Fit hingegen war Baumann, der jüngste in der Mannschaft, der an allen Geräten die höchste Note des Teams erturnte und kein Streichresultat verschuldete. Gefehlt hat der zurückgetretene Lukas Fischer, der am Barren eventuell zu einer höheren Note hätte verhelfen können.
Am Boden, dem letzten Gerät der Aargauer, wendete sich das Blatt zugunsten der Zürcher. Meier, der einzige Zürcher im Team, brach die Übung ab, nachdem ihm beim Wugonian, einem Salto mit halber Drehung und nachfolgendem Abrollen, der Kopf nach hinten gedrückt worden war. Hegi nahm die Niederlage gegen die Erzrivalen sportlich: «Wir haben kein schlechtes Resultat erzielt», meinte der 22-Jährige, «für nächstes Jahr haben wird aber noch Verbesserungspotenzial.»
Noch knapper als die Männer mussten sich die Frauen am Sonntag vom Tessiner Team geschlagen geben: «Es ist schon ein bisschen bitter», beklagte sich Trainer Renato Gojkovic, «zwei Zehntel Unterschied sind härter zu ertragen als ein ganzer Punkt.» Man überlege sich schon, welche zwei kleinen Schrittchen für die Niederlage ausschlaggebend gewesen seien.
Mit den Leistungen von Jessica Diacci, Laura Schulte, Anina Wildi und Leonie Meier sei er aber trotzdem zufrieden. «Die zwei Stürze am Stufenbarren waren aber einer zuviel», meinte Gojkovic, «denn wir hatten nur ein Streichresultat.» Wie bei den Männern hätte die Barrennote noch besser sein können, wenn die verletzte Livia Schmid nicht im Vorfeld des Anlasses Forfait hätte geben müssen.