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Am Samstaggehen im «Spycher» zum letzten Mal Käse, Konfi und Läckerli über die Theke. Weil die Kunden ausbleiben, schliessen Marianne und Bruno Steiner den Hofladen.
«Heute Aktion: Schafskäse», steht auf dem Schild vor dem «Spycher»-Lädeli, verziert mit einem lachenden Gesicht. Zum Lachen zumute ist es den Besitzern des Hofladens an der Dottikerstrasse aber nicht.
Am Samstag werden Marianne und Bruno Steiner zum letzten Mal jene Kunden bedienen, die dem «Spycher» seit der Eröffnung vor 12 Jahren treu geblieben sind. «Wir müssen schliessen, weil immer weniger Leute bei uns einkaufen», sagt Bruno Steiner.
Diesen Entscheid haben Bruno und Marianne Steiner lange vor sich hergeschoben. «Eigentlich hielten wir den Laden nur wegen der treuen Kunden am Leben», erklärt Marianne Steiner – dies mit Herzblut, das grosse Geschäft war der «Spycher» nie und in den vergangenen Jahren immer weniger.
Deshalb müssen Steiners nun einen schmerzhaften, aber nötigen Schlussstrich ziehen. «Das Bedürfnis beim Einkauf von Lebensmitteln hat sich zu stark verändert», hält Bruno Steiner fest.
Im Sommer 2000, als die Bauernfamilie den «Spycher» als Ersatz für die Chäsi eröffnete, waren die Bedingungen anders: Viele Hendschiker vermissten die Chäsi und schätzten deshalb die Milchprodukte und Lebensmittel von Steiners Hof.
Beliebt war auch das Brot, für das Marianne Steiner um 2 Uhr morgens den Holzofen anfeuerte. Der 500-jährige Kornspycher war zudem ein beliebter Treffpunkt.
Ein solcher ist der «Spycher» letztmals am Samstag von 8 bis 14 Uhr. Marianne und Bruno Steiner verabschieden sich mit einer 10-Prozent-Aktion von ihren treuen Kunden.