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Ab dem 7. Januar steht der ehemalige Luxusautohändler Riccardo Santoro in Lenzburg vor Gericht. Santoro schuldet nicht nur Firmen wie der Aargauer Kantonalbank Geld, sondern auch Privatpersonen, unter anderem Ciriaco Sforza.
Der Fall von Luxusautohändler Riccardo Santoro und seiner konkursiten SAR Premium Cars AG ist kompliziert: Die Ermittlungen dauerten sechs Jahre, der Prozess ist auf 13 Tage angesetzt. Neben der Staatsanwaltschaft weist die Anklageschrift 21 Nebenkläger aus. Unter anderem die Firma Ferrari Financial Services und das Konkursamt Aargau, das den Zusammenbruch der SAR Premium Cars AG behandelt. Die Deliktssumme beträgt über 17 Millionen Franken.
Der Luxusauto-Pleitier steht ab Montag, 7. Januar, vor allem wegen Misswirtschaft, Veruntreuung und gewerbsmässigem Betrug vor dem Bezirksgericht Lenzburg. Die Ermittlungsakten füllen 376 Bundesordner. Die Anklageschrift umfasst 355 A4-Seiten – werden diese der Länge nach ausgelegt ergibt das eine über 100 Meter lange Papierbahn. Santoro droht eine lange Gefängnisstrafe. Das Strafmass, das die Staatsanwaltschaft vor Gericht beantragen wird, ist noch geheim. Seine SAR Premium Cars AG schuldete allein der Aargauischen Kantonalbank 2'372'041,90 Franken.
Auch Schweizer Prominenz ist in der dicken Anklageschrift gegen den ehemaligen Auto-König vertreten. In der Liste der Geschädigten taucht der Name des früheren Fussball-Stars Ciriaco Sforza auf. Allerdings als Geschädigter. Er hatte im Jahr 2009 für einen BMW X5 eine Leasing-Anzahlung von 20'000 Franken geleistet. Diesen Betrag fordert er von Santoro zurück.
Santoro ist nicht geständig. Es dürfte während der Verhandlungen zu gegenseitigen Schuldzuweisungen kommen. Der Prozess ist für 13 Tage angesetzt. (cez)