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Seit Montag ist das Seniorenzentrum «Casa Hubpünt» in Seengen in Betrieb. Die Gemeinde hat damit auch ein neues Restaurant.
Äusserlich ist der Bau unspektakulär. Wer die «Casa Hubpünt» betritt, staunt deshalb: Der Eingangsbereich ist durchgestylt; es gibt moderne violette Sessel, hinter Glasscheiben lagern schön ausgeleuchtete Weinflaschen. Hier fühlt man sich mehr in einem Hotel als in einem Seniorenzentrum.
Das ist gewollt und bis ins Detail umgesetzt: In der «Casa Hubpünt» gibt es keine Heim-, sondern eine Geschäftsleitung. Der Empfang heisst Réception. «Diese Hotel-Ambiance ist uns wichtig», sagt Guido Reber beim Rundgang durch das neue Seenger Seniorenzentrum.
Reber ist Inhaber und Geschäftsführer der Sensato AG, die das Zentrum betreibt. Am Montagmorgen wurde dieses eröffnet. Unter den Gästen waren Vertreter der Gemeinde Seengen und der ortsansässigen Chestonag Automation AG, die das Alterszentrum gemeinsam finanziert und an Sensato vermietet haben. «Wir sind stolz auf das Haus und werden dazu Sorge tragen», sagte Jürg Schwager, der Geschäftsführer der «Casa Hubpünt», in seiner Begrüssung.
Die Hotel-Ambiance im Eingangsbereich ist keine Effekthascherei. Der moderne Stil mit Böden in Parkett-Optik, weissen Wänden mit grossen Bildern sowie farbenen Sesseln zieht sich durchs ganze Haus. Jedes der 26 Pflegezimmer (29 m2) hat ein Bad, einen Ausgang in den Garten und kann nach eigenem Geschmack möbliert werden. Die «Casa Hubpünt» bietet hier einen 24-Stunden-Service mit Pflege, Betreuung und weiteren Dienstleistungen. Die Grundtaxe beträgt 150 Franken, inbegriffen sind nebst Wohnen und Vollpension auch Reinigung, Wäsche und Nebenkosten. Die Betreuung wird zusätzlich verrechnet.
Die «Casa Hubpünt» bietet zudem 40 Wohnungen für Senioren, die selbstständig wohnen und bei Bedarf Dienstleistungen wie Pflege beziehen möchten. Wohnungen mit 2,5 Zimmern (59 m2) gibt es ab 2440 Franken pro Monat, Einheiten mit 3,5 Zimmern (75 m2) ab 3300 Franken, dies inklusive Nebenkosten.
Eröffnet wurde am Montag in der «Casa Hubpünt» auch das hauseigene Restaurant, das öffentlich zugänglich ist. Auf dem Menüplan stand Schweinssteak mit Kartoffelgratin und Gemüse (Fr. 18.-), inklusive Suppe oder Salat. Ein Hingucker ist das «Wyfänschter» in der Nähe der Réception, hinter dem Weine ausgestellt sind.
Derzeit ist es noch ruhig im Seniorenzentrum. Erst ein Drittel der Wohnungen ist vermietet oder reserviert, die Betten in der Pflegeabteilung sind alle noch unberührt. «Der Start bei den Vermietungen ist damit gut angelaufen», sagte Geschäftsführer Jürg Schwager. «Die Pflegeabteilung wird sich ebenfalls kontinuierlich füllen.»
Auch die Zahl der Mitarbeiter werde langsam wachsen, Anfang 2018 sollen 35 Personen in der «Casa Hubpünt» arbeiten. Ein Teil davon kommt von der «Casa Güpf» (auch Sensato) in Wohlen, die ebenfalls von Jürg Schwager geführt wird. «Wir können so Synergien nutzen», sagt Sensato-Chef Guido Reber. «Da ist nötig, denn eigentlich ist das Seenger Seniorenzentrum zu klein, um es kostendeckend betreiben zu können.»
Synergien wollte Sensato auch mit einem Seniorenzentrum in Meisterschwanden nutzen. Das Projekt «Casa Hüetli» ist jedoch gescheitert. Auf das Seenger Zentrum hat dies laut Guido Reber keine negativen Auswirkungen. «Der Businessplan der ‹Casa Hubpünt› war erstellt worden, bevor das Projekt in Meisterschwanden ausgearbeitet wurde.»