Murièle Jonglez, die Leiterin der Hallwilersee-Ranger, fordert mehr Rücksicht.
Wer derzeit am Hallwilersee entlang spaziert, dem fallen einige Schilder auf, die am Ufer aufgestellt wurden. «In den letzten Wochen gab es einen richtigen Ansturm, viele Besucher hielten sich nicht an Regeln. Deshalb gibt es jetzt vermehrt solche Signalisationen», sagt Murièle Jonglez, die Leiterin der Hallwilersee-Ranger.
Die Schilder weisen Besucher unter anderem darauf hin, was das Betreten des Naturschutzgebiets und das unerlaubte Einwassern von Booten und Stand-up-Paddles auslösen kann. Dabei wurde an einigen Orten am Seeufer Schilf zerstört. «Das Schilf mag unauffällig aussehen, es dient aber als Rückzugsort für viele Vögel. Für die Tiere ist es Schutz und Nahrung zugleich», so Jonglez.
Zudem sei derzeit eine heikle Zeit für die Tiere, da sie am Brüten sind. Die Rangerin hat Verständnis für alle, die sich in der Natur erholen möchten. «Ich empfehle das sogar jedem.» Das Problem sei viel mehr das Unwissen der Besucher. «Derzeit hat es sehr viel mehr Menschen am See. Teilweise sind sich die Besucher leider gar nicht bewusst, was ihr Verhalten für Auswirkungen auf die Natur hat», so Jonglez. Dies zum Beispiel wenn Kinder junge Enten einfangen und festhalten, was am Hallwilersee immer wieder vorkomme: «Das ist für Jungtier und Mutter unglaublich stressig.»
Es komme auch regelmässig vor, dass Personen ins Naturschutz- gebiet vordringen: «Viele denken sich wahrscheinlich, dass es nicht so schlimm ist, weil sie die einzigen weit und breit sind, aber solche Situationen haben wir praktisch täglich.» Jonglez wüscht sich von den Besuchern des Hallwilersees ein wenig mehr Rücksicht: «Es ist absolut möglich mit der Natur im Einklang zu leben, man muss ihr dafür aber auch Raum lassen.»