An der Gemeindeversammlung vom Mittwoch entscheiden die Stimmbürger von Holderbank ein zweites Mal über eine Teilzonenplanänderung.
Die vor zweieinhalb Jahren vom Kanton beschlossene Umstellung von fünf auf sechs Primarschuljahre macht auch in Holderbank zusätzlichen Schulraum nötig. Bereits vor einem Jahr hatte eine Planungskommission drei Standortvarianten geprüft.
Das Ergebnis der Planungskommission war aus Sicht des Gemeinderates eindeutig: Eine Erweiterung des Schulraumes soll beim bereits bestehenden Schulhaus realisiert werden. Dies bedingte nun eine Teilzonenplanänderung mit der Erweiterung der Zone für Öffentliche Bauten im Umfeld des bestehenden Schulhauses. An der Gemeindeversammlung vom November 2013 beschloss die Bevölkerung in der Folge einen Kredit für die Erarbeitung eines konkreten Bauprojektes. Ebenso genehmigte sie mit der Zustimmung zum Budget 2014 einen Kredit für die nötige Teilzonenplanänderung.
So weit, so gut. Nun wird die Sache allerdings ein wenig vertrackt. Bereits an der Gmeind im vergangenen Juni wies die Stimmbevölkerung die Genehmigung zur Teilzonenplanänderung an den Gemeinderat zur Überarbeitung zurück. Gleichzeitig wurde er beauftragt, einen Kostenvergleich zwischen dem eigentlich schon beschlossenen und bestätigten Standort und dem Standort «Schümel» zu erstellen. Übermorgen Mittwoch stimmt nun die Bevölkerung ein weiteres Mal über die Teilzonenplanänderung ab. «Man kann mir rückblickend den Vorwurf machen», sagt Gemeindeammann Herbert Anderegg, «dass die Bevölkerung an der Gemeindeversammlung vom November 2013 zu viele Informationen auf einmal verarbeiten musste. Es wäre besser gewesen, vorgängig eine Orientierungsveranstaltung zu organisieren.»
Eine solche Veranstaltung wurde nun am vorletzten Wochenende durchgeführt. Dabei präsentierte der Gemeinderat auch den geforderten Kostenvergleich, der deutlich für den Standort beim bestehenden Schulhaus ausgefallen ist. Er habe im Anschluss an die Orientierungsveranstaltung den Eindruck erhalten, sagt Anderegg, dass die Ausgangslage zur Abstimmung nun deutlich geworden sei. «Es ist wichtig, folgendes festzuhalten: Ein Nein zur Teilzonenplanänderung bedeutet nicht automatisch die Wahl des Standortes Schümel.
Es bedeutet, dass wir zurück auf Feld eins gehen und die ganze Planung noch einmal von vorne beginnt», so Anderegg. Zwei weitere Traktanden der Gemeindeversammlung hängen direkt mit dem Traktandum zur Teilzonenplanänderung zusammen. Entscheiden kann die Bevölkerung, ob sie die Parzelle 635, die mit einem Ja zur Teilzonenplanänderung ebenfalls in die Zone für Öffentliche Bauten überführt würde, zu einem Preis von 310 000 Franken erwerben will. Ausserdem würde ein Ja zur Teilzonenplanänderung bei der anstehenden Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland erlauben, die Zone für Öffentliche Bauten, die im Quartier Schümel noch besteht, in eine Wohnzone umzuwandeln.