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Die Schuljugend, die Dorfvereine – sie alle marschierten am Umzug mit. Und sie interpretierten das Jugendfestmotto «Zeitreise» durchaus auch zeitkritisch.
So verteilte die 6. Klasse Flyer mit der Aufschrift: «100 % Steigerung der Lebensqualität dank 100 % Offline-Modus. Wir wünschen Ihnen viele interessante Gespräche mit spannenden Menschen.»
Beeindruckend war, was entlang der Umzugsroute zum Thema «Zeitreise» präsentiert wurde. Etwa der Brunnen, der in eine «Wunsch-Loki 19» umgewandelt worden ist. Daneben hingen Zettel mit Antworten zur Frage «Was wünsche ich mir für die Zukunft?»
Der Gemeinderat marschierte in corpore durchs Dorf. Er verteilte Boniswil-Postkarten mit einem Jugendfest-Foto vom Freitag und der Aufschrift «Mache jemandem eine Freude und schreibe wieder mal eine Postkarte aus dem schönen Boniswil am Hallwilersee». Den schwierigsten Job hatte Gemeindeammann Gérald Strub – in seiner Funktion als Festredner. Nicht, dass ihm nichts eingefallen wäre. Im Gegenteil. Strub sagte etwa: «Unser Dorf hat vom Normalzustand in den positiven Ausnahmezustand gewechselt.» Oder: «So ein Jugendfestjahr ist etwas Spezielles – vor allem, weil ein Ruck durchs Dorf geht.»
Und ganz am Schluss erklärte er: «Geniessen wir den Moment – auch wenn es etwas improvisiert ist.» Improvisieren hatte er müssen: Das Mikrofon war ausgefallen, das Megafon funktionierte nicht richtig und die ohne Verstärkung vorgetragene Festrede war eine exklusive Sache – weil sie nur von wenigen gehört wurde.
Teil des Festes war die Einweihung des Begegnungsplatzes beim Schulhaus. Gemeinderat Rainer Sommerhalder erklärte an die Adresse der Benutzer: «Haltet Sorge zu ihm. Er ist ein Schmuckstück, euer Schmuckstück.»