Möriken
Auf einen kleinen Slowfox mit Mary in Möriken-Wildegg

In zwei Tagen findet die Premiere der Operette «Die Herzogin von Chicago» statt. Die Nervosität bei den Mitwirkenden steigt.

Hanny Dorer
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Nicole Sieger als Mary Lloyd und Raimund Wiederkehr als Erbprinz Sandor Boris kommen sich langsam näher. Peter Siegrist

Nicole Sieger als Mary Lloyd und Raimund Wiederkehr als Erbprinz Sandor Boris kommen sich langsam näher. Peter Siegrist

Die Nervosität unter den Mitwirkenden steigt: Heute Abend findet die Generalprobe statt, und am Samstag gilt es dann ernst: Die neueste Produktion der Operette Möriken-Wildegg, Emmerich Kálmáns «Die Herzogin von Chicago», feiert Premiere.

Grund zur Sorge gibt es aber nicht: Was an der Klavier- und an der Orchesterhauptprobe geboten wurde, überzeugt in jeder Hinsicht. Dieser Meinung ist auch Dirigent Bruno Leuschner, der sich auf Facebook ganz begeistert äussert: «Die Sänger sind souverän, das Orchester gewinnt weiter an Klangreichtum, dynamischer Reaktion und Flexibilität, und die Stimmung ist freudig entspannt. Es macht einfach Spass.»

Kurz vor der Orchesterhauptprobe wurden noch einige Streichungen in den Textpartien vorgenommen, wodurch das ganze Geschehen noch kompakter und der Ablauf flüssiger wurde.

Kálmáns Musik reisst mit

Freuen darf man sich nicht nur auf mitreissende Melodien und ausgezeichnete Solisten, sondern auch auf den 40-köpfigen Chor, dessen Mitglieder sich zwischendurch flugs einmal umkleiden müssen. Nicole Sieger brilliert in der Rolle als Miss Mary Lloyd, die sich den Erbprinzen Sandor Boris (Raimund Wiederkehr) samt Schloss angeln will. Selbstverständlich geht das nicht ohne Turbulenzen ab, und auch das zweite Paar, Prinzessin Rosemarie (Andrea Hofstetter) und Miss Marys Sekretär, James John Jacques Bondy (Jan-Martin Mächler) finden sich nicht auf Anhieb.

Als Multitalent entpuppt sich der Primgeiger Ronny Spiegel, der nicht nur meisterhaft Geige spielt, sondern auch tanzt und singt. Niklaus Rüegg schliesslich schlüpft erst in die Rolle von Mr. Benjamin Lloyd und gibt in der Folge auch den König Pankraz.

Abgerundet wird das Ganze durch einen achtköpfigen Kinderchor und eine Gruppe von Tänzerinnen der Ballettschule des Opernhauses Zürich. Vor und nach den Vorstellungen steht den Operettenbesuchern auch dieses Jahr ein festlich eingerichtetes und beheiztes Restaurantzelt zur Verfügung. Wie gesagt: Man darf sich freuen.