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Die Ortsbürger haben den Kauf des Areals «Bahnhof Süd» für 5,6 Millionen Franken intensiv geprüft. Wegen happigen Zusatzinvestitionen von gut 13 Millionen Franken wurde verzichtet; auch dank der «guten Lösung» mit der CoOpera-Sammelstiftung.
Auch für die Stadt Lenzburg ist das «Haus der Gegenwart» ein wichtiger Meilenstein. Gleich zwei Stadträte informierten gestern Dienstagnachmittag zusammen mit Stapferhaus-Leiterin Sibylle Lichtensteiger über die lokalpolitischen Aspekte des Millionenprojektes in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs.
Schon an der Ortsbürger-Sommer- Gemeindeversammlung hatte der Stadtrat informiert, dass die ortsbürgerliche Immobilienkommission den Kauf der Parzelle «Bahnhof Süd» prüfe, um der Stiftung Stapferhaus zu nötigen Mitteln für das «Haus der Gegenwart» zu verhelfen.
«Ausgangslage und Rahmenbedingungen waren klar», so Martin Stücheli, der im Stadtrat für die Belange der Ortsbürger zuständig ist. Weil der neuralgische Ort beim Bahnhof «wichtig für die Zukunft der Stadt» ist, habe man «alle Möglichkeiten durchgespielt».
Mit dem Kauf nicht getan
Schnell hat sich für die ortsbürgerliche Immobilienkommission gezeigt, dass es mit dem Kauf des Areals für rund 5,6 Millionen Franken nicht getan wäre: Auf dem zur Parzelle gehörenden Land, das nicht der Stiftung Stapferhaus im Baurecht überlassen worden wäre, hätten Projekte realisiert werden können, ja müssen, die weitere Mittel gebunden hätten.
Eine Beteiligung an der Tiefgarage wurde auf 1,2 Millionen veranschlagt. Gesamthaft wären Zusatzinvestitionen angefallen, die die Ortsbürgergemeinde mit gut 13 Millionen Franken belastet hätten.
«Es wäre nicht unmöglich gewesen, diesen Betrag zu finanzieren», so Stücheli, doch stünden mit dem Museum Burghalde, möglichen Vorhaben auf dem Seifi- und dem Zeughaus-Areal bereits weitere grosse Brocken an. «Es ist sinnvoll, sich nicht weiter zu verzetteln», hielt Stücheli die Expertisen zusammenfassend fest. Deshalb stellte die Immobilienkommission den Antrag, vom Kauf abzusehen.
«Diesem Antrag stimmte der Stadtrat im August zu», so Bau-Stadtrat Martin Steinmann. Nicht zuletzt dank dem Bauressort war schon früh eine Verbindung zwischen der CoOpera-Sammelstiftung und dem Stapferhaus hergestellt worden. Mit dieser Alternative spielt der ortsbürgerliche Verzicht für die Perspektiven des «Hauses der Gegenwart» keine einschneidende Rolle mehr.
Bei der Variante Ortsbürgergemeinde hätte die Gmeind erst im Dezember entschieden. Eine lange Zeit der Ungewissheit hätte gedroht. «CoOpera als Investor kommt uns wahnsinnig entgegen», freute sich Lichtensteiger. Stadt und Stapferhaus zeigten sich unisono überzeugt: «Diese Lösung ist ein grosser Glücksfall für alle Seiten.»
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