Ammann Heinz Bürki ist an der Gemeindeversammlung geehrt worden.
Einstimmig und mit grossem Applaus verlieh die Gemeindeversammlung von Seon dem abtretenden Gemeindeammann Heinz Bürki (71, FDP) das Ehrenbürgerrecht. Zwanzig Jahre sass er im Gemeinderat, die letzten 16 als Ammann. «Er präsidierte etwa 1000 Sitzungen, das entspricht einem Aktenstapel von rund 200 Metern Höhe», fasste Vizeammann Hans Peter Dössegger (63, SVP) zusammen und lobte Bürkis Kompetenz und sein Fingerspitzengefühl. «Nur etwas konnte er nie», fügte Dössegger hinzu, «er hat den Seener Dialekt bis heute nicht angenommen. Sein ausgeprägtes ‹Berndütsch› ist immer noch unüberhörbar.»
Mit sichtlicher Freude über das Ehrenbürgerrecht dankte Bürki der Seoner Bevölkerung für das Vertrauen in ihn. «Ich würde es wieder machen», meinte er, zeigte aber auch ein leeres Blatt aus seiner Agenda. «Jetzt kann ich mich mehr um meine privaten Sachen kümmern.» Auch die neue Flexibilität werde er geniessen. «Es ist schön, wenn man sich je nach Wetter zu einem Ausflug entschliessen kann und nicht auf Sitzungen Rücksicht nehmen muss.» Darüber freut sich auch seine Frau Monika. Weiterhin engagiert sich Bürki jedoch in der Stiftung Satis.
«Es hat viele gute, zum Teil auch harte Diskussionen gegeben an den Gemeindeversammlungen», erzählte Bürki. Eine davon fand an seiner letzten statt, als die Finanzkommission eine Steuerfusssenkung beantragte. «Verschiedene Meinungen muss man ausdiskutieren, das ist direkte Demokratie», meinte der scheidende Ammann. Dass die Versammlung dem Antrag des Gemeinderates auf Beibehaltung des Steuerfusses folgte, freute ihn umso mehr.
Vizeammann Hans Peter Dössegger (SVP) ist am Wochenende zum Nachfolger von Heinz Bürki (FDP) gewählt worden (AZ von gestern).