Die Beflaggung des Bornfelsens war immer wieder Thema. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz nimmt nun schriftlich Stellung.
In den letzten Tagen entstand einige Verwirrung in Bezug auf die Haltung der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) zur Frage der Beflaggung des Bornfelsens. Mit einer schriftlichen Stellungnahme wollen Präsident und Nationalrat Kurt Fluri (Solothurn) und SL Geschäftsleiter Raimund Rodewald Klärung schaffen.
«Die Beflaggung des Bornfelsens war nie ein Geschäft des Stiftungsrates», schreiben die beiden Verantwortlichen in einem an das Zofinger Tagblatt und den «Blick» gerichteten Brief. Der Geschäftsführer der SL habe sich nach Klagen von Bewohnern von Kappel am 26. April 2013 an die Gemeinde und den Kanton gerichtet mit der Frage, ob eine dauerhafte Beflaggung des Bornfelsen keine Baubewilligung benötige. Die Gemeinde habe dies in der Folge aber verneint.
Als die Flagge im August 2014 vom Sturm zerzaust wurde, habe Rodewald dem «Wiggertaler» ebenfalls geschrieben und in Zweifel gezogen, ob eine angekündigte noch stärkere Verankerung der Fahne mit dem Natur- und Heimatschutzgesetz vertretbar sei. Diese Zuschrift wurde jedoch nicht veröffentlicht, heisst es im Brief weiter.
Leserbrief war zugespitzt
Da die diesjährige Beflaggung, wie angekündigt wurde, mit einer zudem massiv grösseren Fahne und erheblichen Verankerungen bevorstehe, habe sich der SL-Geschäftsleiter mit einem als Leserbrief deklarierten Schreiben an das Zofinger Tagblatt gewandt. «Dieser Leserbrief war zugespitzt und für einige Formulierungen möchte sich der Geschäftsleiter auch entschuldigen», heisst es im Schreiben weiter.
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz habe keineswegs die Absicht, eine Debatte über Patrioten und Nichtpatrioten auszulösen. «Sie stellt aber die Frage, ob eine grosse Beflaggung eines Felsen inmitten der Natur nicht baubewilligungspflichtig sein müsste.»Damit würde von Gesetzes wegen auch geprüft, ob Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes der Beflaggung entgegenstünden.
«Die SL schlägt vor, in einem Gespräch mit den Initianten der Beflaggung und den zuständigen Behörden eine Lösung für ein Nebeneinander von Riesenfahne und Naturschutz zu suchen», schreiben Stiftungspräsident Kurt Fluri und SL-Geschäftsleiter Raimund Rodewald weiter. Ein entsprechendes Schreiben an die Gemeinde Kappel sei in Vorbereitung, heisst es abschliessend.