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Die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau treibt am Donnerstag am internationalen Tag der Frau wieder zahlreiche Menschen auf die Strasse. Im «TalkTäglich» diskutieren SP-Nationalrätin Yvonne Feri und Roland Müller, der Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, über die Notwendigkeit von Lohnanalysen.
Seit 37 ist sie in der Verfassung verankert: die Gleichstellung von Mann und Frau. Trotzdem verdienen auch 2018 die Männer in der Schweiz im Schnitt 7,4 Prozent mehr als Frauen – ohne dass sich dieser Unterschied objektiv erklären liesse. Das wird sich auch in naher Zukunft wohl nicht ändern: Der Ständerat wies letzte Woche eine entsprechende Motion zur Überarbeitung an die vorberatende Kommission zurück. Am Donnerstag am internationalen Tag der Frau treibt der Unmut über diese Lohnungleichheit schweizweit zahlreiche Frauen und Männer auf die Strasse, auch in Aarau.
Soll sich der Staat in der Privatwirtschaft zur Kontrolle der Löhne einmischen? Oder ist das ein Misstrauensvotum an die Unternehmen? Darüber diskutieren in der «TeleM1»-Sendung «TalkTäglich» die Wettinger SP-Nationalrätin Yvonne Feri und Roland Müller, der Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes.
Roland Müller will nichts wissen von einer Diskriminierung der Frauen. «Es ist ganz klar, dass die Arbeitgeber die Frauen überhaupt nicht schlechter stellen wollen», sagt er zu Moderator Markus Gilli. Dass der Ständerat auf die Motion grundsätzlich eintrat, ist seiner Meinung nach falsch. «Die Rückweisung hat schon seinen Grund», führt er weiter aus. Denn die in der Vorlage vorgesehenen Mittel seien nicht die richtigen.
«Es geht nicht darum, die Frauen zu diskriminieren», sagt Müller. Er räumt aber ein, dass es unerklärbare Lohnunterschiede gäbe, auch unter Männern. Man müsse nach den Gründen für diese Differenzen suchen.
Yvonne Feri hingegen ist entsetzt, dass auch nach über dreissig Jahren die Frauen immer noch auf die Umsetzung des Verfassungsartikels warten würden. «Wieso bringt man keine Lösungen?», will sie wissen. Dass der Ständerat die Motion zurückgewiesen hat, kann Feri nicht verstehen. Denn schon jetzt seien Prüfungen zur Lohnungleichheit nur alle vier Jahre vorgesehen gewesen. In einem Punkt ist sie sich aber mit Müller einig: «Von einer solchen Analyse könnten auch die Männer profitieren.»