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Das rasante Wachsum bei den Fahrgastzahlen bedeutet für die Bahnunternehmen auch wachsende Investitionen. Bund und Kanton haben die Investitionswünsche auf das machbare Mass reduziert. Insgesamt investieren die Bahnen bis 2016 rund 60 Mio. Franken.
«Wir werden vom Erfolg überrollt», sagt Projektleiter Marco Lombardi von der Abteilung Verkehr im BVU zum sprunghaften Wachstum der Fahrgastzahlen. Die Wynental- und Suhrentalbahn (WSB) legte in den letzten Jahren enorm auf 6 Millionen Passagiere zu, die Bremgarten-Dietikon-Bahn (BDWM) auf 3,9 Millionen Fahrgäste.
In den nächsten 15 bis 20 Jahren rechnet der Kanton mit einem weiteren Wachstum um 50 Prozent für die beiden Bahnen. Das bedingt neben dem jährlichen Unterhalt auch beachtliche Investitionen von total 5 Millionen Franken pro Jahr. Die WSB wollte pro Jahr netto 11 bis 12 Millionen, die BDWM jährlich rund 14 Millionen Franken. «Das übersteigt die Finanzpläne von Bund und Kantonen», so die Reaktion.
Grosskredite für das Parlament
Bund und Kanton haben die Investitionswünsche auf das machbare Mass reduziert. Für den Vierjahresplan 2013 bis 2016 beantragt die Regierung konkret 12,5 Millionen Franken für die WSB und 7,6 Millionen Franken für die BDWM. Bis zum 14. September gehen die beiden Grosskredite in die öffentliche Anhörung, der Grosse Rat wird sich voraussichtlich vor Ende 2012 damit befassen.
Das absehbare starke Wachstum ist mit Stillstand nicht zu bewältigen, Bahnübergänge, Gleise, Weichen und Fahrleitungen müssen erneuert werden. Für die nächsten Jahre sind dafür im Mittel rund 8 Millionen Franken bei der WSB eingeplant, bei der BDWM sind es jährlich im Mittel 7,5 Millionen Franken. Insgesamt investieren die beiden Bahnen damit bis 2016 je 30 oder zusammen rund 60 Millionen Franken.
Bei der WSB sind Umbauten der Stationen in Oberkulm, mit teilweiser Doppelspur, ebenso in Zetzwil, Schöftland und bei weiteren Stationen vorgesehen. Viel Geld verschlingt auch der Ersatz der Fernsteuerung im Suhrental. Die WSB von Aarau bis nach Schöftland und bis Menziken hat ein Schienennetz von 45 Kilometer Länge und über 100 Weichen. Sie bildet das Rückgrat der öV-Erschliessung im Wynental und im Suhrental.
Neu mit Leistungs-Vereinbarung
Erstmals schliesst der Bund mit den Privatbahnen Leistungs-Vereinbarungen ab, welche alle Investitionen für vier Jahre enthalten. Damit können Bund und Kanton direkt Einfluss nehmen, «das Maximum ist definiert und gilt auf den Franken genau», erklärt Marco Lombardi. Der Bund beteiligt sich mit maximal 27 Prozent an den Kosten der Privatbahnen. Die Bahnstrecke zwischen Wohlen und Dietikon ist 19 Kilometer lang und hat 50 Weichen, jährlich müssen 3 Kilometer Gleis und 6 bis 8 Weichen ersetzt werden.
Bis 2016 müssen Strecken saniert sowie Sicherungsanlagen und Fernsteuerung ersetzt werden. Einen Schwerpunkt bildet die Strecke Heinrüti–Belvédère, die neben der Kantonsstrasse verläuft.