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Schlösser sind faszinierend und bieten uns einen Einblick in die Vergangenheit. Kennen Sie schon alle im Aargau? Zeit, seinen Rucksack zu packen und einen Überblick mit unserer Liste zu gewinnen.
Die Macht der Habsburger erstreckte sich zeitweise von Europa bis Asien, Afrika und Amerika. Doch den Grundstein für seine Dynastie legte das mächtige Adelsgeschlecht zwischen 1020 und 1030 mit der Habsburg im Aargau.
Nicht nur gab die Burg dem Geschlecht seinen Namen, von hier aus begann auch der Aufstieg der Habsburger, indem sie Gebiete in der näheren Umgebung erwarben. Erst als die Grafen zwischen 1220 und 1230 immer mächtiger wurden, verliessen sie die Burg, welche ihnen von da an zu klein und wenig repräsentativ erschien.
Auf dem Schloss Habsburg finden heute öffentliche Führungen sowie Veranstaltungen statt. Zudem laden eine Audiotour und eine Ausstellung im Turm dazu ein, mehr über die Burg- und die Siedlungsgeschichte sowie den Aufstieg des mächtigen Grafengeschlechts zu erfahren.
Wer dabei hungrig wird, kann im Anschluss die Dorfwirtschaft im Schloss testen.
Das Schloss Lenzburg zählt zu den ältesten und bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz. Seinen Namen hat es von den Grafen von Lenzburg, einem Schweizer Adelsgeschlecht, welches mit dem Bau der Burg vermutlich im frühen 11. Jahrhundert begann.
Eine Höhenburg ist eine auf einer natürlichen Anhöhe errichtete Burg. Hauptsächlich diente ihre Lage wohl der besseren Verteidigungsmöglichkeit und Geländeübersicht.
Über einen Zeitraum von 900 Jahren änderte sich das Aussehen des Schlosses mehrmals durch verschiedenste Bauarbeiten. Die heutige Schlossanlage wandelte sich dabei von der Grafenresidenz zum Amtssitz der Berner Landvögte bis hin zum privaten Heim reicher amerikanischer Familien. Auch der US-Polarforscher Lincoln Ellsworth lebte zeitweilig auf dem Schloss und plante von dort aus verschiedene Expeditionen.
Vier Jahre nach seinem Tod kaufte eine vom Kanton und der Stadt getragene Stiftung das Gebäude seiner Frau ab und machte es der Öffentlichkeit zugänglich.
Heute bietet das Schloss Lenzburg seinen Besuchern ein vielseitiges Programm. Dazu gehören unter anderem Workshops für Kinder und Erwachsene, Führungen, Mittelalter-Veranstaltungen und diverse Ausstellungen.
Lust auf eine eigene Feier im Schloss? Das ist möglich. Das Schloss Lenzburg bietet Platz für Gesellschaften von 30 bis 500 Personen.
Das Schloss Wildegg wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Habsburgern gegründet und befand sich während elf Generationen im Besitz der Patrizierfamilie Effinger.
Heute ist das barocke Schloss im Besitz des Kantons Aargau und ist mit all seinen Nebengebäuden und Gärten ein Erlebnisort für Geschichte und die Gartenkultur des 18. Jahrhunderts.
Die Stiftung ProSpecieRara, welche sich für die biologische Artenvielfalt einsetzt, hat dort einen grossen Nutz- und Lustgarten mit seltenen Gartenpflanzen und Beerensorten angelegt.
Für Besucher des Schlosses Lenzburg sollte vor allem ein Spaziergang durch den Schlosspark auf dem Pflichtprogramm stehen.
Im Schloss selbst sind 37 Wohn- und Arbeitsräume original eingerichtet, während es in der Schlosscheune verschiedene Spielmöglichkeiten für Kinder gibt. Im Erlachhaus befindet sich zudem ein Bistro.
Auch Teil des Schloss-Programms: diverse Veranstaltungen, Märkte und öffentliche Führungen.
Das Wasserschloss Hallwyl, welches – wie sein Name vermuten lässt – nur einen Sprung entfernt vom Hallwilersee liegt, ist eines der bedeutendsten Wasserschlösser der Schweiz.
Mit seinem Bau begannen im späten 12. Jahrhundert die Herren von Hallwyl, die es im Laufe der Zeit mehrmals aus- und umbauten. Das Schloss blieb bis zum 20. Jahrhundert im Besitz dieser Familie und wurde 1994 als Schenkung dem Kanton Aargau übergeben.
Im Schlossmuseum werden mittelalterliche und neuzeitliche Lebenswelten in elf Themen gezeigt, wobei ausgewählte Mitglieder der Familie von Hallwyl vorgestellt werden.
Weitere Besonderheiten im Schloss Hallwyl sind das Kornhaus, die Mühleinsel, das Schlosscafé, verschiedene Kulturveranstaltungen und Führungen.
Auch hier hinterliessen die Habsburger ihre Spuren: Die Burg Biberstein ist vermutlich im 13. Jahrhundert unter Habsburgischer Herrschaft erbaut worden. Da der Standort seinen Zweck als strategischer Sicherheitspunkt jedoch nie erfüllt hat, konnte sie schon 1335 der Johanniterorden für sich erwerben.
Nach der Zeit des Schwabenkrieges, mehreren Jahren der Besatzung und der Einführung der Reformation war der Orden gezwungen, 1535 die Burg an die Berner zu verkaufen. 1804, ein Jahr nachdem Napoleons Truppen den Aargau wieder verlassen hatten, gelangte das Gebäude in den Besitz des Kantons Aargau.
Im Laufe der Zeit hatte die Burg mit verschiedenen Bränden zu kämpfen und musste mehrmals wieder aufgebaut werden. Auf diese Weise erhielt die Burg Biberstein allmählich den Charakter eines Schlosses.
Seit 1987 ist das Schloss Biberstein ein Wohnheim für erwachsene Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung und daher nicht für die Öffentlichkeit zugängig.
Auf der Schlossanlage finden allerdings hin und wieder unterschiedliche Veranstaltungen statt. Zum Beispiel gibt es einen Weihnachtsmarkt mit Produkten, welche von den Heimbewohnern hergestellt werden.
Die Burg Böttstein entstand zwischen 1100 und 1200 und wurde bis zum 13. Jahrhundert von den Freiherren von Böttstein bewohnt. Nach ihnen lebten eine Vielzahl von unterschiedlichen Adelsgeschlechtern auf der Burg, bis sie schliesslich um 1606 von den Urner Brüdern erworben wurde.
Diese begannen im Jahr 1615 mit dem Bau der prächtigen Schlossanlage, der Kapelle und dem dazugehörigen Herrenhaus.
In den Jahren 1971 bis 1973 wurde das unter Denkmalschutz stehende Schloss von den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK, heute Axpo) zu einer Landgaststätte umgebaut, welche seither Gäste empfängt und eine beliebte Hochzeitslocation ist. 2017 hat die Axpo das Schloss an eine Privatperson verkauft.
Bis vor Kurzem hat das Schloss ein Hotel-Restaurant mit Innenhof, Gartenterrasse und Rosengarten beherbergt. Zurzeit ist unklar, wie es weitergeht damit. In der Kapelle lässt sich allerdings weiterhin heiraten. Sie gehört dem Kapellenverein.
Das Gebäude des Schlosses Horben entstand um das Jahr 1700 und diente den Mönchen des Kloster Muri bis 1841 als Erholungsheim. Seine heutige Form erhielt das Gebäude zwischen 1762 und 1764, als Fürstabt Bonaventura Bucher es zu einem barocken Wohnschloss ausbauen liess.
Besonders wertvoll sind vor allem die damals entstandenen Tapetenmalereien von Caspar Wolf, der zu den wichtigsten Schweizer Malern der Vorromantik zählt.
Nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1841 wurde das Schloss unter anderem als Wohn- und Wirtshaus genutzt.
Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und ist öffentlich nicht zugänglich. Die benachbarte St. Wendelin-Kapelle befindet sich allerdings im Eigentum der Kirchgemeinde Beinwil.
Die Geschichte von Schloss Klingnau beginnt im Jahr 1239. Damals gründete Ulrich von Klingen das gleichnamige Städtchen und liess einen Wohnturm errichten, der im Laufe der Zeit mehrere Ausbauten erhielt und somit die Grundlage für das heutige Schloss war.
Nachdem Klingnau etwa 30 Jahre nach seiner Gründung an den Bischof von Konstanz verkauft wurde, diente das Gebäude hauptsächlich als Sitz der Landvögte des Bistums, wobei auch der Bischof dort gelegentlich residierte.
Im 16. Jahrhundert wurde das baufällige Schloss abgerissen und vollkommen neu aufgebaut. Später diente es als Fabrikgebäude. Gastarbeiter aus Italien wohnten hier. Zwischenzeitlich war hier auch die Bibliothek und der Polizeiposten untergebracht.
Heute gehört das Schloss der Gemeinde. Der Rittersaal und der dazugehörige Keller sowie historisch renovierte Einzelräume des Schlosses können heute für Feste und andere Veranstaltungen gemietet werden. Im Obergeschoss befindet sich die Ludothek. Zudem wird das Schloss vom Zivilstandsamt Leuggern als Traulokal und von Privaten für Hochzeitsfeiern genutzt. Regelmässig finden auch kulturelle Veranstaltungen wie ein jährliches Open-Air-Konzert im Schlosshof oder sonntägliche Schloss-Matinées statt.
Das Schloss Liebegg ist ein kleines Schloss südlich von Gränichen und wurde während der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Stammsitz der Herren von Liebegg errichtet.
Diese wurden erstmals 1241 erwähnt und gelten als ein Ministerialengeschlecht der Grafen von Habsburg-Laufenburg.
Ein Ministeriale war ein Angehöriger des mittelalterlichen Dienstadels. Im Frühmittelalter waren die Ministerialen dabei zunächst auf lokaler Ebene und ab dem 11. Jahrhundert als unfreie Verwalter und Soldaten für Königsgüter und Klöster, später auch für den Adel tätig.
Im 13. Jahrhundert bildete sich aus Teilen dieser unfreien Schicht der Stand des niederen oder ritterbürtigen Adels heraus.
Die damalige Burg wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die «neue Burg» ersetzt, welche Anfang des 17. Jahrhunderts vollständig in ein barockes Wohnschloss umgebaut wurde.
Im Laufe der Jahre erwarben verschiedene Adelige und vornehme Familien die Herrschaft über das Schloss Liebegg, bis es 1946 in des Besitz des Kantons Aargau überging.
Über das ganze Jahr finden im Schloss kulturelle Veranstaltungen statt, wobei verschiedene Räume auch für andere Anlässe gemietet werden können.
Am 26. März 2018 wurde zudem das Hexenmuseum im Schloss eröffnet, welches zuvor in Auenstein zuhause war. Dieses informiert seine Besucher über die Geschichte, das Brauchtum und die Mystik der Hexen und veranstaltet unterschiedliche Kurse rund um das Thema.
Das Schloss Rued entstand auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Burg, welche im 13. Jahrhundert von den Herren von Rued erbaut wurde.
Nachdem die Berner Familie von May die Burg 1520 erworben hatte, wurde sie 1775 durch einen Grossbrand komplett zerstört. Carl Friedrich von May liess das Schloss daraufhin von seinem Vetter Carl Ashaver von Sinner neu erbauen.
Im Jahr 1861 gelangte das Schloss durch Heirat in den Besitz von Hans von Hallwil und wechselte nach ihm mehrmals den Besitzer, wobei das Schloss durch mehrere grobe und historisch falsche Umbauten in einen maroden Zustand verfiel.
2006 ersteigerte der Inhaber der Firma Erowa, Hans Hediger, das Schloss für 2,72 Millionen und renovierte die Anlage in Begleitung der Denkmalpflege.
Am 21. April 2018 wurde das Schloss nach jahrelanger Sanierung wiedereröffnet. Heute können seine Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen von Firmen-Events bis zu Hochzeiten gebucht werden.
Das Schlösschen Altenburg in Brugg hat seinen Ursprung um 370 nach Christus. An gleicher Stelle wurde damals unter Kaiser Valentinan I. ein römisches Kastell errichtet, welches wegen dem Einfall der Westgoten in Italien zwischen 401 und 406 schon wieder aufgegeben wurde.
Ende des 10. Jahrhunderts liess Graf Lanzelin – vermutlich der Sohn vom Stammvater der Habsburger, Guntram dem Reichen – aus den vorhandenen römischen Mauern eine kleine Burg errichten.
Von diesem ersten Wohnsitz zogen die immer mächtiger werdenden Grafen später auf die grössere Habsburg um, die dem Adelgeschlecht seinen Namen verleihen sollte (siehe oben «Schloss Habsburg»).
Heute wird die Anlage des Schlösschens Altenburg als Jugendherberge genutzt. Nachdem 1938 die Gesellschaft Pro Vindonissa und die Aargauische Historische Gesellschaft das Areal kauften, wurde diese bereits 1943 im Turmhaus eingerichtet.
Die erhalten gebliebenen antiken Ruinen sind dabei in die heute bestehenden Gebäude integriert.
Letztendlich entschied man sich jedoch für die günstigere Variante: Durch einen Aus- und Neubau entstand aus dem früheren Bergfried so das «Landvogteischloss». Weitere bauliche Neuerungen folgten im 16. Jahrhundert.
Seit 1807 befindet sich das Schloss im Besitz der Stadt Baden und wurde seitdem unter anderem als Schule, Spital und Gefängnis genutzt.
Im Landvogteischloss Baden befindet sich heute ein Historisches Museum. Darüber hinaus können Räume des Gebäudes gemietet werden.
Das Schlössli Aarau stammt aus dem 13. Jahrhundert und war ursprünglich als Wehrturm angedacht. Da der Turm kurz vor der Stadtgründung errichtet wurde, ist das Gebäude das älteste Gebäude in der historischen Altstadt von Aarau.
Bis Mitte des 16. Jahrhunderts wohnten dort verschiedene Rittergeschlechter. Später diente das Gebäude als Wohnsitz von bürgerlichen Familien, wobei im Laufe der Zeit mehrere Aus- und Umbauten vorgenommen wurden.
Nachdem das Schlössli 1930 als Schenkung an die Gemeinde überging, wurde es renoviert und neun Jahre später als Stadtmuseum von Aarau eröffnet.
Nach einem dreijährigen Ausbau wurde das Stadtmuseum im April 2015 wiedereröffnet und beherbergt seither die Dauerausstellung «100x Aarau». Mit dieser wird in 100 Geschichten und mit mehr als 1100 Objekten die Geschichte der Stadt Aarau erzählt.
Darüber hinaus ist das Museum Standort für verschiedene Wechselausstellungen, Kooperationen und Veranstaltungen.
Streng genommen ist die 1876 von der Brauerei Feldschlösschen übernommene Fabrik in Rheinfelden kein Schloss.
Allerdings nahm diese mit den Erweiterungen 1892 und 1902 den Charakter einer Burg an und steht heute als Kulturgut von nationaler Bedeutung unter Denkmalschutz. Die vorherigen Anlagen der aufgegeben Anilin-Fabrik verschwanden dabei.
Auch heute noch braut die Feldschlösschen Getränke AG auf der Anlage ihr Bier. Eine Brauereibesichtigung bietet dabei die Möglichkeit, mehr über die Herstellung und die Geschichte des Feldschlösschens zu erfahren.