Startseite
Aargau
Kanton Aargau
Die Kriminalität im Aargau hat in der Coronakrise abgenommen. Es wird weniger eingebrochen und auch bei der häuslichen Gewalt ist es, anders als erwartet, nicht zu einem Anstieg der Fälle gekommen.
Am Mittwoch hat der Kanton zu einem Point de Presse in den Grossratssaal geladen. Der leitende Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht berichtete in seiner Funktion als stellvertretender Leiter des Kantonalen Führungsstabs über die aktuelle Sicherheitslage.
Es sei ruhig. Sehr ruhig. Extrem ruhig, sagte Umbricht. «Es passiert fast nichts.» Es könne sich nicht erinnern, dass er je ein Polizeijournal gesehen hat, in dem in den letzten 24 Stunden keine Meldung über einen Einbruchdiebstahl drin war. «Einbrüche finden im Moment fast keine mehr statt», so Umbricht.
Das bedeute aber nicht, dass die Polizei nicht engagiert sei. «Die Patrouillen sind unterwegs zur Durchsetzung der Massnahmen.» Es sei ein intensiver Job. Über das Osterwochende waren es rund 300 Einsätze. «Das klingt nach viel. Aber es ist wirklich nötig, weil die Leute unterwegs sind», sagte Umbricht.
Umbricht war am Samstagnachmittag selbst mit einer Patrouille unterwegs. «Es war beeindruckend, zu sehen, wie viele Leute, die zu nahe auf einem Bänkli sassen, automatisch auseinandergerückt sind, sobald sie die uniformierten Patrouillen erblickt haben.» Das zeige, dass die Leute eigentlich sehr genau wissen, wie sie sich verhalten sollten.
Beschimpfungen und Anpöbeleien, welche die Polizistinnen und Polizisten sonst erlebten, seien bei den Kontrollen selten. «Ich habe sie während der paar Stunden am Samstag nicht erlebt.»
Auch das Thema häusliche Gewalt sprach Umbricht an. Frauenhäuser und Opferberatungsstellen befürchteten, dass es zu einer Zunahme der Fälle kommen würde, weil der Lockdown die Menschen zwingt, viel Zeit zu Hause und unter Umständen auf engem Raum zu verbringen. Er dürfe aber überrascht feststellen, dass sich die Zahlen nicht verändert haben. «Wir haben nicht wesentlich mehr Vorfälle und Einsätze von häuslicher Gewalt zu verzeichnen», so Umbricht. Weshalb genau das so ist, wisse er nicht. «Ich hoffe, dass es so bleibt und die Befürchtungen nicht noch eintreffen.»