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Kanton Aargau
Die Positivitätsrate im Aargau steigt, gleichzeitig lassen sich weniger Personen testen. Gerade jetzt müssten aber mehr Tests durchgeführt werden, sagen Experten. Wann ein Test angezeigt ist und wer ihn bezahlt: sieben Fragen und Antworten.
Im Aargau lag der Anteil positiver Tests vergangene Woche bei 20,4 Prozent – 1,3 Prozent höher als in der Vorwoche. Laut Weltgesundheitsorganisation gilt eine Pandemie als kontrollierbar, wenn der Anteil positiver Tests bei 5 Prozent liegt. Ist die Positivitätsrate höher, ist das ein Zeichen dafür, dass zu wenig getestet wird. Die Folge: Viele Ansteckungen werden nicht erkannt und das Virus verbreitet sich immer weiter.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt allen Personen mit Covid-19-Symptomen, sich unmittelbar nach Beginn der Symptome testen zu lassen. Nur so können Infektionsketten gezielt unterbrochen werden. Die häufigsten Symptome sind Husten (meist trocken), Halsschmerzen, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Fieber, plötzlicher Geruchs- und/oder Geschmacksverlust. Selbst ein leichter Husten kann Corona sein: «Das müssen wir mit einem Test ausschliessen», sagt Infektiologe Christian Fux.
Die Anzahl durchgeführter Tests ist in den vergangenen Wochen gesunken:
Die Spitäler, Hausarztpraxen und das Institut für Arbeitsmedizin in Baden bieten Coronatests an. Schnelltests bieten seit Mittwoch auch sieben Aargauer Apotheken an. Der Schnelltest wird allerdings nur bei Personen eingesetzt, die nicht zur Risikogruppe gehören, nicht hospitalisiert sind und nicht im Gesundheitswesen arbeiten.
In diesen sieben Pilotapotheken gibt es Schnelltests:
Die getestete Person wird über das Resultat informiert, sobald es vorliegt. Ist der Test positiv, muss die Person in Isolation. Der Apotheker oder die Ärztin erklärt ihr, was genau das heisst. Zudem werden das Bundesamt für Gesundheit und das kantonale Contact-Tracing-Center (Conti) über das positive Resultat informiert. Die Conti-Mitarbeitenden nehmen dann ebenfalls Kontakt mit den Infizierten auf. Allerdings kann es aufgrund der hohen Belastung zu Verzögerungen kommen.
Nein, die getestete Person muss sich nach dem Test unverzüglich in Quarantäne begeben, selbst wenn sie keine Symptome hat. Die Quarantäne darf erst verlassen werden, wenn ein negatives Testergebnis vorliegt.
Für die getestete Person ist der Test gratis, sofern sie die Testkriterien des Bundesamtes für Gesundheit erfüllt. Wer sich aus «Gwunder» testen lassen will, ohne dass ein Ansteckungsrisiko besteht oder Symptome vorhanden sind, muss für die Kosten selbst aufkommen.
Beim Test wird ein Hals-Nasen-Abstrich durchgeführt. Schmerzen verursacht er in der Regel nicht. Der Nasenabstrich kann allerdings etwas unangenehm sein, weil ein längliches Wattestäbchen weit in die Nase geführt wird. Manche beschreiben das Gefühl, als ob das Gehirn gekratzt oder gekitzelt würde. (nla/sam)