Veloförderung im Aargau
VCS und TCS: Velo-Highway ja – aber wer soll es bezahlen?

VCS und TCS Aargau begrüssen die Pläne des Kantons für die Förderung von Velos. Offene Fragen bleiben aber: Soll das Geld aus der Strassenkasse kommen, oder soll der Steuerzahler mehr in die Tasche greifen?

Mathias Küng
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Der Kanton Aargau will den Veloverkehr fördern. (Symbolbild)

Der Kanton Aargau will den Veloverkehr fördern. (Symbolbild)

Ulrich

Am Montag schrieb die AZ, dass der Kanton für die Veloförderung, darunter eine Velovorzugsroute von Spreitenbach bis Brugg, 140 Millionen Franken investieren will. Der VCS Aargau begrüsst jetzt diese Pläne des Kantons für die Region Baden. Um den Veloanteil wie geplant von 7 auf 20 Prozent zu verdreifachen, seien allerdings weitere Schritte nötig. Es brauche «ein sicheres, direktes und durchgängiges Wegnetz». Mit Velovorzugsrouten erkenne der Aargau dieses Bedürfnis endlich, machen Präsident Jürg Caflisch und Geschäftsführer Christian Keller deutlich. Das Velo müsse sich als praktisches und umweltfreundliches Alltagsverkehrsmittel durchsetzen. Direkte, schnelle Verbindungen mit separater Wegführung seien dafür eine Voraussetzung, sagen die beiden.

Weil diese dafür vielerorts fehlt, sei Tempo 30 auf Hauptstrassen innerorts eine wichtige weitere Massnahme, fordert der VCS. Dies sorge für ein rücksichtsvolles Miteinander. Für den VCS «ist klar und konsequent, dass die Velorouten über die Strassenkasse finanziert werden sollen». Schliesslich handele es sich um eine Entlastungsmassnahme, von der der motorisierte Strassenverkehr profitiert.

TCS: Verursacherprinzip

Thierry Burkart, Präsident des TCS Aargau, unterstützt den Bau von Velorouten, grundsätzlich auch von Velo-Highways. Wie bei allen Infrastrukturen sei aber ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis nötig. Grundsätzlich sollte beim Bezahlen das Verursacherprinzip gelten. Heute werde die Veloinfrastruktur hauptsächlich über Agglofonds und Strassenkasse und damit von Strassentransportbranche und Autofahrenden finanziert. Burkart fordert: «Bei der steigenden Nachfrage nach separaten Velorouten sollte künftig der Steuerzahler stärker für die Veloinfrastruktur aufkommen.»

Eine Absage gibt er der Forderung nach Tempo 30 auf Hauptstrassen innerorts: «Die Initiative des VCS, die genau das verlangte, wurde wuchtig verworfen.» Dem VCS wirft Burkart vor, nur den motorisierten Privatverkehr behindern zu wollen. Der TCS sei für Tempo 30 auf siedlungsorientierten Strassen und Tempo 50 auf verkehrsorientierten Strassen: «Auf Hauptstrassen ist der Verkehrsfluss zentral.»