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Kanton Aargau
Wie die Regierung von Franziska Roths Rücktritt erfuhr, welche Rolle die Analyse ihres Departements spielte und wie die Mitarbeitenden von Roth reagiert haben, sagt Landammann Urs Hofmann im Interview.
Landammann Urs Hofmann: Das wurde uns am Mittwochmorgen im Laufe einer auswärtigen Klausursitzung mitgeteilt.
Sie war krankheitshalber abwesend. Ihr Berater hat uns das Rücktrittsschreiben überbracht.
Wir waren natürlich alle sehr betroffen. Auch weil wir es so nicht erwartet haben. Und weil ich es wahrhaft niemandem gönne, in einer solch schwierigen Situation einen solchen Entscheid treffen zu müssen.
Die Frage, wie es weitergeht und welche Entscheide Franziska Roth treffen würde, stand in den letzten Wochen natürlich im Raum. Auch vor dem Hintergrund der Kritik an Frau Roth aus ihrer eigenen beziehungsweise ihrer ehemals eigenen Partei. Aber dass sie sich so entscheidet, war für uns alle im Regierungsrat eine Überraschung.
Ich dachte, dass es Franziska Roth wohl wirklich nicht gut geht. Ich persönlich und der Regierungsrat hatten ein gutes Verhältnis mit ihr. Was jetzt passierte, bedrückt mich. Wie gesagt: Ich gönne es niemandem, unter solchen Umständen zurücktreten zu müssen. Ich wünsche Frau Roth alles Gute und gute Besserung.
Frau Roth ist seit Mitte letzter Woche krank. Da haben wir uns natürlich schon Gedanken gemacht, wie wir uns bei einer allfälligen längeren Absenz organisieren. Baudirektor Stephan Attiger ist ihr Stellvertreter. Er übernimmt jetzt das Departement. Er sprach gestern schon im Grossen Rat in Vertretung von Frau Roth bei der Behandlung der Themen ihres Departements in der Kantonsrechnung 2018.
Frau Roth ist zurzeit krank. Die Gründe für ihren Rücktritt finden Sie in ihrem Schreiben, das sie veröffentlicht hat.
Dem Regierungsrat lag diese Analyse noch nicht vor. Es lag ein erster Bericht vor, zu dem Franziska Roth Stellung nehmen konnte. Sie hat jetzt entschieden, zurückzutreten. Was für den Rücktritt ausschlaggebend war, müssen Sie Frau Roth fragen.
Nein.
Nein.
Wir lassen die Analyse nicht fertigstellen. Sie wird auch nicht publiziert.
Nein.
Nein. Aufgrund der Rückmeldung ihres Beraters erachteten wir es nicht als angebracht, sofort persönlich auf Franziska Roth zuzugehen.
Wir hatten mehrere Gespräche. Auch der Berater von Frau Roth hatte Kontakt mit mir.
Über persönliche Gespräche gebe ich keine Auskunft.
Ja, Stephan Attiger stellt sicher, dass das Departement weiterhin ordnungsgemäss funktioniert. Welche Geschäfte zusätzlich aufgegleist oder zurückgestellt werden, ist noch zu analysieren. Das muss die Regierung entscheiden.
Wir bearbeiten die anstehenden Fragen aktiv weiter.
Selbstverständlich. Wenn Entscheidungsbedarf besteht, stellen wir dem Regierungsrat Antrag. Zu gegebener Zeit wird zu entscheiden sein, ob die Bereiche, die jetzt in mein Departement gekommen sind, da bleiben oder zurück ins Departement Gesundheit und Soziales (DGS) gehen.
Gestern fand eine Information des obersten Kaders statt. Es herrschte natürlich eine bedrückte Stimmung. Umgekehrt ist man aber auch froh, dass jetzt Klarheit herrscht, wie es weitergeht. Eine Information in einem breiteren Rahmen für alle DGS-Mitarbeitenden folgt heute Donnerstag.
Die Alternative wäre gewesen, die Wahl erst im nächsten Jahr durchzuführen. Nach Ansicht der Regierung wäre es nicht richtig gewesen, den Termin so weit hinaus zu schieben. Die Wählerinnen und Wähler werden mit dieser Situation umzugehen wissen.