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Dass ein Vater seine Kinder und weitere Familienangehörige umbringt und danach Suizid begeht, ist für viele unbegreiflich – Psychologe Thomas Spielmann sprach gegenüber Tele M1 am Montag nach dem Tötungsdelikt in Buchs von «tiefer Verzweiflung», die beim Täter herrschen müsse. Dennoch gab es im Aargau schon vergleichbare Fälle.
Dass ein Vater seine Kinder und weitere Familienangehörige umbringt und danach Suizid begeht, ist für viele unbegreiflich – Psychologe Thomas Spielmann sprach gegenüber Tele M1 am Montag nach dem Tötungsdelikt in Buchs von «tiefer Verzweiflung», die beim Täter herrschen müsse. Dennoch gab es im Aargau schon vergleichbare Fälle.
Am 1. Februar 2015 kam es in Niederlenz zu einem Familiendrama: Ein damals 44-jähriger Mann brachte seine vierjährige Tochter mit Messerstichen in die Brust um. Der Mann verletzte auch seine 43-jährige Ehefrau und sich selber. Er wurde nach der Tat festgenommen – gut vier Monate später sprang der Mann im Gefängnis Lenzburg trotz Begleitung durch einen Sicherheitsbeamten über ein Treppengeländer und nahm sich so das Leben.
Er wurde umgehend mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins Spital eingeliefert, erlag aber seinen Verletzungen und verstarb noch am selben Tag. Gegen den Mann lief ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher Tötung an seinem Kind und versuchter vorsätzlicher Tötung an seiner Ehefrau. Er wurde mehrfach zur Tötung seiner Tochter befragt und machte bis zur letzten Einvernahme geltend, sich an die Tat selber nicht mehr erinnern zu können.
Ein 37-jähriger Familienvater erschlug im Mai seine Frau und seine beiden Kinder in seinem Einfamilienhaus in Islisberg. Danach verübte er Suizid – der Mann sprang von einer Brücke. Der Mann hatte seine gleichaltrige Frau, den siebenjährigen Sohn und die vierjährige Tochter am frühen Morgen mit Hammerschlägen auf die Köpfe getötet. Alle Opfer hätten bei der Tat in ihren eigenen Betten geschlafen, teilte die Polizei damals mit.
Nach der Bluttat stieg der 37-jährige Mann in sein Auto und fuhr in den Kanton Zug, wo er sich von der Lorzentobelbrücke rund 60 Meter in die Tiefe stürzte. Aufgrund eines Abschieds- und Bekennerschreibens auf einem Tisch im Wohnzimmer ging die Polizei von einem Familiendrama aus. Der Inhalt des Schreibens liess darauf schliessen, dass möglicherweise berufliche Überforderung oder Stress die Tat ausgelöst hatten.
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Ein damals 47-jähriger Mann erschoss am 30. März 2005 in Muri seine 35-jährige Ehefrau und seine beiden Töchter im Alter von vier und zehn Jahren. Danach richtete er sich mit einer Faustfeuerwaffe selber. Die Polizei fand die vier Leichen in einem Einfamilienhaus: im Obergeschoss im ersten Schlafzimmer lagen die toten Mädchen, im zweiten Zimmer die Leiche der Ehefrau und im dritten Zimmer jene des Täters.
Die beiden Töchter und die Frau wurden im Schlaf getötet worden, die Tat geschah nachts. Der Ehemann musste seine Tat geplant haben: Beim Eintreffen der Polizei waren alle Türen und Fensterläden des Hauses verschlossen. Motiv für die Bluttat war wohl die kurz bevorstehende Trennung des Ehepaars.
Am 14. Juni 1996 kam es in Oberrohrdorf zu einem Familiendrama, das weit über die Region hinaus Bestürzung auslöste. Ein Familienvater (60) und anerkanntes Mitglied der Gemeinde erschoss seine Ehefrau (58) und seinen jüngeren Sohn (18). Auch den älteren Sohn (20) wollte er umbringen, tat es dann aber doch nicht, weil dieser erwachte, als der Vater mit der Pistole im Zimmer stand.
Als Tatmotiv gab der verzweifelte Vater an, er habe seiner Familie den finanziellen Ruin ersparen wollen. Der Täter wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, er kam 2003 nach Verbüssung von zwei Dritteln der Strafe frei. Rund drei Jahre später starb der Mann eines natürlichen Todes und wurde in Oberrohrdorf beigesetzt.