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An der Spitze der ZT Medien AG, der Herausgeberin des «Zofinger Tagblatt», gab es zwei Neuzugänge. Das Unternehmen blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2018 zurück.
«Wir schauen auf ein weiteres sehr schwieriges Jahr zurück», sagte Verwaltungsratspräsidentin Corina Eichenberger in ihrer Begrüssungsrede zur Generalversammlung der ZT Medien AG. 68 Aktionäre waren der Einladung zur 101. Versammlung in den Saal des reformierten Kirchgemeindehauses Zofingen gefolgt. Sie hiessen sämtliche Traktanden gut.
«In der Medienlandschaft Schweiz geht die Konzentration der einzelnen Titel, aber auch Medienunternehmen weiter. Man kann sagen, die Schweiz ist in den letzten zehn Jahren umgepflügt worden, was die Vielfalt der Medien und die Zahl der Druckunternehmen anbelangt», so Eichenberger weiter.
Die jüngsten Leserzahlen des ZTs seien zwar gut, obwohl man gleichzeitig Abonnenten verloren habe. «Immer mehr Leute wollen die Zeitung online lesen und dafür nichts bezahlen. Gleichzeitig sind die Werbe- und Inserateerlöse wieder um mehr als zehn Prozent zurückgegangen. Und leider machen die digitalen Inserate die gedruckten in keiner Weise wett.»
Im Kundendruck zeigte sich ein ähnliches Bild. «Die Preise sind tief für die Dienstleistungen und die Konkurrenz ist gross, aus dem Inland, aber vor allem auch aus dem Ausland.»
Ergebnisverbesserungen durch ergriffene Massnahmen sowohl im Verlag als auch im Druck würden laufend durch die schnellen Marktveränderungen zunichtegemacht, so Eichenberger weiter. «Damit zeigen getroffene Sparmassnahmen auf den ersten Blick nur kurzfristig oder gar keine Wirkung.»
Insgesamt war die Ertragslage auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 unbefriedigend. «Die ZT Medien AG verzeichnet – vor allem bei den klassischen Printmedien – Umsatzrückgänge, welche in dieser Grössenordnung nicht erwartet wurden und welche auf der Kostenseite nicht kompensiert werden konnten», wie Finanzchef Markus Müller ausführte.
Einzig der Bereich Neue Medien konnte an Umsatz zulegen, allerdings auf tiefem Niveau. Unter dem Strich verbleibt ein Unternehmensverlust von 1,5 Millionen Franken. Trotz dieses Verlustes präsentiert sich die Bilanz der ZT Medien AG immer noch kerngesund: Die Liquidität ist hoch, es gibt keine verzinslichen Schulden und das Eigenkapital macht 76 Prozent der Bilanzsumme aus.
Erst vor kurzer Zeit habe der VR eine einschneidende Massnahme vorgenommen, wie Präsidentin Eichenberger sagte. «Er trennte sich vom langjährigen Geschäftsführer Roland Oetterli. Die Vorstellungen, wie das Unternehmen in die Zukunft geführt werden soll, passten nicht mehr zusammen.»
Die neue Geschäftsführerin Sabine Galindo stellte sich den Aktionären gleich selber vor. Seit fast 30 Jahren bewegt sie sich in der Medienbranche in unterschiedlichen Führungsfunktionen in verschiedenen Unternehmen. In den letzten Jahren war sie selbstständig als Interimsmanagerin für verschiedene Firmen tätig, unter anderem als Mitglied der Geschäftsleitung im Sanierungsprozess der Basler Zeitung Medien Gruppe, als Geschäftsleiterin und später als Verwaltungsrätin der SWS Medien und auch als Verwaltungsrätin und Geschäftsführerin der Distriba AG. «Dabei handelte es sich um Unternehmen, die sich alle in schwierigen Situationen aufgrund unterschiedlicher Themen befunden haben. Eines hatten alle gemeinsam: den strukturellen Wandel der Branche, der zu massiven Umsatzeinbrüchen führt, und die Herausforderung der digitalen Transformation.»
Neu in den ZT-Verwaltungsrat gewählt wurde der Zofinger Rechtsanwalt Rolf Paul Freiermuth. Er ist seit 2012 selbstständig mit einer «starken Ausrichtung auf unternehmerische Lösungen in den Bereichen Unternehmensrecht, Arbeitsrecht und IT», wie er selbst sagt.