Das Projekt «Integral» der Fachhochschule Nordwestschweiz verschafft Geflüchteten den Zugang zur Hochschulausbildung. Die Stiftung FHNW hat dank zahlreichen Spenden innert kurzer Zeit die Finanzierung des Projektes gesichert.
Das Projekt «Integral» verschafft qualifizierten Geflüchteten den Zugang zur Ausbildung an einer Hochschule. Geflüchtete bringen neben höheren Bildungsabschlüssen oftmals bereits mehrjährige Arbeitserfahrung mit, schreibt die Stiftung FHNW in einer Medienmitteilung. Doch die Kenntnisse und Potenziale von qualifizierten Geflüchteten würden trotz anhaltenden Fachkräfte-Mangels in der Schweiz noch viel zu wenig genutzt.
Deshalb wurde ein entsprechendes Projekt ins Leben gerufen. Um die Kosten von rund 130'000 Franken für das Projekt «Integral» zu finanzieren, hat die Stiftung FHNW mit dem ehemaligen Stiftungsratspräsidenten Urs Endress eine Spendensammlung gestartet. Endress habe die Aktion am 24. März initiiert, dem Tag, an dem seine Amtszeit als Stiftungsratspräsident geendet hatte. Bereits am 1. April sei die Hälfte der Spendensumme zusammengekommen, am 7. April war die Finanzierung gesichert, sagt Karin Heimann, Geschäftsführerin der Stiftung FHNW auf Anfrage der AZ.
Dank den Spenden von rund 30 Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen konnte das Projekt rasch gestartet werden, wie die Stiftung am Freitag mitteilt. Zu den Spendern gehören Grosskonzerne wie beispielsweise die ABB. Aber es seien auch KMU's dabei, sagt Heimann. Unter anderem habe die Solothurner Handelskammer einen Aufruf gestartet, der bei den Unternehmen auf grossen Anklang gestossen sei. Auch die Handelskammer beider Basel habe fleissig mitgewirkt bei diesem Projekt, ergänzt Heimann.
Mit den Spenden werden die gezielten Brücken- und Vorbereitungsangebote bis Sommer 2024 finanziert, die Geflüchtete auf ein reguläres Studium an der FHNW vorbereiten.
Nach drei Pilotphasen wird das Angebot ab Herbst 2024 in die regulären Strukturen der FHNW überführt. Bisher nehmen an der Pilotphase 2021/2022 sieben Geflüchtete teil, davon zwei Ukrainerinnen. Für die kommende Pilotphase 2022/2023 haben sich bereits elf Interessierte gemeldet.
Mit dem Projekt «Integral» können sich qualifizierte geflüchtete Menschen mit gezielten Fördermassnahmen auf ein reguläres Studium an der Hochschule für Technik FHNW und an weiteren Fachhochschulen vorbereiten. Karin Heimann sagt, es sei schade, wenn für Geflüchtete keine Perspektiven da seien, obschon sie gut ausgebildet wären. Deshalb habe man dieses Projekt initiiert, um Geflüchteten den Einstieg in die tertiäre Bildung zu erleichtern. Wenn diese Personen später in die Wirtschaft integriert werden können, entstehe eine klassische Win-Win-Situation, ergänzt Heimann.
Das Projekt wurde durch die Hochschule für Technik zusammen mit der Hochschule für Soziale Arbeit entwickelt. (cri)