Die Trockenheit könnte dazu führen, dass im Aargau in einigen Monaten der Grundwasserspiegel sinkt – das erklärt der Experte des Kantons. Er ruft zum Wassersparen auf und hofft, dass es in den Sommermonaten mehr regnet als in den letzten Tagen
Die vergangenen Tage brachten im Aargau nicht nur Hitze, sondern auch Trockenheit. Momentan befinde sich der Grundwasserspiegel noch auf durchschnittlichem Niveau, sagt Christoph Mahr, der beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt für das Grundwasser zuständig ist.. Dafür habe der verregnete Sommer 2021 gesorgt.
Wie sich die Situation nun entwickeln könnte, kann Mahr nicht prognostizieren. Er sagt aber: «Wenn es den ganzen Sommer über sehr trocken werden würde, könnte es nächsten Winter durchaus zu kritischen Tiefständen kommen.» Denn die Grundwasserneubildung findet in der Regel im Winter statt. Wenn es im Sommer zu wenig regnet und der Grundwasserspiegel bis im Herbst stark absinkt, kann es sein, dass Niederschläge das Grundwasser nicht genügend erneuern können - und der Grundwasserspiegel absinkt.
Neben der Trockenheit fürchtet der Experte auch einen zweiten Effekt: Je trockener und heisser es ist, desto mehr Wasser wird verbraucht - zur Abkühlung oder Bewässerung beispielsweise. «Das könnte die Problematik verschärfen», so Mahr. Angesagt sei deshalb Wassersparen. Zwar brauche es wahrscheinlich noch keine aktiven Massnahmen der Gemeinden, so Mahr. Möglicherweise könnte das aber nötig werden.
Am Dienstag hat der Kanton bekannt gegeben, dass aus einigen Aargauer Bächen kein Wasser mehr entnommen werden darf. Diese Massnahme hat zwar keinen direkten Zusammenhang mit dem Grundwasser, aber: «Klar, wenn es nicht genug regnet, damit die Bäche gefüllt sind, regnet es auch für den Grundwasserspiegel nicht genug», so Mahr. Für den Grundwasserspiegel nütze es aber wenig, wenn den Bächen kein Wasser entnommen würde.
Dafür wären andere Massnahmen nötig - solche, wie bereits in früheren trockenen Jahren eingeleitet wurden, als beispielsweise Gemeinden zum Wassersparen aufriefen und die Bevölkerung baten, ihre Gärten nur sparsam zu bewässern und Swimmingpools nicht zu befüllen.