Mit zwei Demonstrationen und acht Kundgebungen wird am Wochenende der Tag der Arbeit gefeiert. Gewerkschaften und linke Parteien fordern, dass die Schweiz ein offenes Gastland für Geflüchtete sein soll. Bei den Aargauer Feiern treten mehrere prominente Rednerinnen und Redner auf.
Vor einem Jahr regnete es am 1. Mai heftig, zudem dominierte die Coronapandemie immer noch vieles. Entsprechend bescheiden war der Aufmarsch bei den Feiern und Demonstrationen zum Tag der Arbeit, einige der traditionellen Anlässe fielen gar aus. In diesem Jahr gibt es keine Coronabeschränkungen mehr und auch die Wetteraussichten sehen besser aus.
Für das kommende Wochenende – einige Anlässe finden bereits am 30. April statt – sind im Aargau unter dem Motto «Frieden, Freiheit, Solidarität» zwei Demonstrationen und acht Feiern geplant. Mit Blick in die Ukraine schreibt der Aargauische Gewerkschaftsbund: «Der Krieg schlägt wieder zu in Europa und führt zu Tod, Elend und Unsicherheit.» Es gebe keinen Krieg, der die Bevölkerung verschone, die Hauptlast würden die einfachen Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die Schwächsten und Ärmsten tragen.
Frieden sei die Voraussetzung für ein Leben in Würde, schreibt Gewerkschaftsbund-Präsidentin Silvia Dell’Aquila. Sie hält fest:
«Ein Wettrüsten ist niemals eine nachhaltige Lösung, wir bevorzugen Investitionen in die Krisenprävention und den Schutz der Menschenrechte.»
Freiheit bedeute Selbstbestimmung und die Voraussetzung, sich für ein faires Einkommen und ein Leben in Würde zu engagieren. «Dieses Recht verteidigen ukrainische Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, aber auch mutige Aktivistinnen und Aktivisten in Russland», teilt der Aargauische Gewerkschaftsbund mit.
Echte Solidarität unter Arbeitnehmenden finde über Grenzen hinweg und unabhängig von der Nationalität statt. «Wir wollen, dass Geflüchtete in der Schweiz ein offenes Gastland finden, und dass die Schweiz ihren grösstmöglichen Teil zur Unterstützung der Zivilbevölkerung in der Ukraine beiträgt, die unter den Folgen des Krieges leidet».
Der Gewerkschaftsbund ruft Arbeitnehmer, Lernende, Schülerinnen und Rentner im Aargau auf, ihre Solidarität an den zehn Anlässen auszudrücken, die am Wochenende stattfinden.