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Auf Twitter können alle zu allem ihren Senf dazugeben. Gerade sorgen die Schülerinnen und Schüler für Diskussionen, die anstatt die Schulbank zu drücken für mehr Klimaschutz auf die Strasse gehen. Es ist die Rede davon, dass Kinder für politische Zwecke instrumentalisiert werden. Es liegt auf der Hand, dass als Instrumentalisierende nur die links-grünen Lehrpersonen infrage kommen, die sich früher sicher an Atomkraftwerken oder Bäumen festgebunden haben.
Als Indiz für die Instrumentalisierung hat die Zürcher SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann in einem Tweet die E-Mail eines Zehnjährigen verbreitet. Für sie ist klar: Das kann der Junge unmöglich selber geschrieben haben. Zu geschliffen die Formulierung, zu perfekt das Deutsch und dann noch das politisch korrekte «Schülerinnen und Schüler». Jemand spannt dieses arme Kind für seine eigenen Anliegen vor den Karren! Es kann ihm unmöglich etwas an der Welt liegen.
Ich habe auch eine 10jährige Tochter. Sie würde nie so schreiben und käme von sich aus auch nicht auf so eine Idee. Und sie ist eine ganz normale 10Jährige. Politik interessiert sie noch nicht, und dies obschon sie eine Politikerin als Mutter hat.
— Müller-Boder Nicole (@BoderMuller) 20. Januar 2019
In die Diskussion schaltete sich auch die Aargauer SVP-Grossrätin Nicole Müller-Boder ein. Sie hat selber eine zehnjährige Tochter. Und die würde nie so schreiben und käme von sich aus auch nicht auf so eine Idee. Sie sei nämlich «eine ganz normale Zehnjährige». Müller-Boder glaubt auch nicht, dass sich die Jugendlichen tatsächlich ehrlich um das Klima sorgen. Die Sorge sei «von aussen gemacht».
Ein Twitterer entgegnet, man müsse halt ein Buch zur Hand nehmen oder in der Schule etwas darüber lernen. Einfach aus dem Fenster zu schauen, Schnee zu sehen und zu sagen, es gebe keinen Klimawandel, reiche nicht. Das lässt Müller-Boder nicht gelten. Sie kontert: «Wenn die Kinder den Film ‹Ice Age› kennen und sehen, dass es eine Eiszeit gab und in einem weiteren Teil gezeigt wird, wie die Eiszeit wieder verschwand und sie sehen, dass es da noch keine Autos gab oder Industrie, werden sie auch sehen, dass es immer schon einen Klimawandel gab.»
Wenn die Kinder den Film Ice Age kennen und sehen, dass es eine Eiszeit gab und in einem weiteren Teil gezeigt wird wie die wieder verschwand und sehen, dass es da noch keine Autos gab oder Industrie, werden sie auch sehen, dass es immer schon einen Klimawandel gab.😉
— Müller-Boder Nicole (@BoderMuller) 20. Januar 2019
Hätte man in der Schule mal besser die «Ice Age»-Filme gezeigt, anstatt den Treibhauseffekt erklärt. Schwieriger könnte es allerdings mit Sponge Bob werden. Der grilliert nämlich unter Wasser.