Aus über 500 Schweizer Podcasts haben zwei Aargauer es ins Finale des Suisse Podcast Awards in der Kategorie Community geschafft. Die Verleihung der ersten Ausgabe findet am Mittwoch statt.
«Wir sind sehr stolz, dass sogar zwei Podcasts aus dem Aargau nominiert worden sind»: Nico Vogt und Fabio Marchesin haben es mit «Mach dis Ding» und «FinanzFabio» ins Finale des Suisse Podcast Community-Awards geschafft. Der eine auf den 2. Platz, der andere auf den 3. Platz. Die Zuhörerinnen und Zuhörer durften bis letzten Freitag ihre Lieblings-Podcasts auf «blick.ch» vorschlagen und abstimmen. Wer gewinnt, wird Mittwoch eine unabhängige Jury entscheiden.
Die zwei Aargauer haben sich durch ihre Podcasts kennen gelernt und sind gute Freunde geworden. «Seit 2013 bin ich Unternehmer und arbeite heute selbstständig als digitaler Nomade. Die Idee vom Podcast kam mir während des Lockdowns», erzählt Nico Vogt aus Mandach gegenüber der AZ. «Mein Ziel ist es, Menschen, die momentan unzufrieden sind, zu motivieren, ihr Ding im Leben zu finden.»
«Mach dis Ding» richtet sich an Schweizer Unternehmer, Selbstständige und grundsätzlich an alle, die es noch werden möchten oder sich dafür interessieren. Die Zielgruppe sei deshalb sehr breit. «Grundsätzlich versuche ich die ganze Bandbreite abzudecken», sagt er weiter. «Die meisten Zuhörer sind zwischen 35 und 45 Jahre alt».
Dem Lenzburger Fabio Marchesin geht es ähnlich. Im Durchschnitt seien seine Zuhörer zwischen 27 und 42 Jahre alt. Aber es gibt tatsächlich auch 18-Jährige, die sich für seine Themen interessieren: die Finanzen.
«Ich bin seit 19 Jahren als Finanzplaner tätig, mittlerweile selbstständig erwerbend. Es ist mir bewusst, dass diese Themen nicht immer einfach zu verstehen sind», erklärt er. «In meinem Podcast versuche ich deshalb alles zu erklären, was mit Geld und den rechtlichen Absicherungen zu tun hat.» Sei es das drei Säulensystem, Immobilien und Anlagen, aber auch rechtliche Themen wie Erbrecht und Vorsorgeauftrag.
«Alle Fachbegriffe werden konsequent erklärt, vor allem, wenn Experten zu Gast sind», präzisiert er. Nicht nur Menschen aus seiner Community haben die Möglichkeit, sich im Podcast live beraten zu lassen. «Meistens mache ich einen Aufruf auf Instagram, damit Interessierte sich anmelden können», sagt Marchesin. «Der Austausch mit der Community ist das, war mir am meisten gefällt. Dank meinen Gästen im Podcast durfte ich ein grosses Netzwerk aufbauen.»
Nico Vogt kann das bestätigen: In seinen 200 Podcast-Folgen hat er die Erfahrungen von ganz vielen Menschen gesammelt und weitergegeben. «Als ich angefangen habe, habe ich vor allem Leute aus der Region Windisch zum Podcast eingeladen, weil ich dort tätig war», sagt er. Mittlerweile, sagt er, melden sich Leute aus der ganzen Deutschschweiz. Da er sich als digitaler Nomade oft ausserhalb vom Kanton Aargau befindet, nimmt er alle Folgen online auf.
«Meine Frau und ich verbringen mit unserem Kind sechs Monate in Mandach und den Rest des Jahres sind wir auf Reisen», erzählt Vogt. «Gerade sind wir von einer Reise in Madeira zurückgekehrt.» Anders als Vogt trifft Marchesin, der ebenfalls zwei kleine Kinder hat, seine Gäste vor Ort: «Sie kommen gern nach Lenzburg. Seit Januar nehme ich den Podcast zusätzlich mit der Kamera auf, damit man ihn auch Videoformat anschauen kann.»
Mit dem Podcast haben beide ein Format gefunden, um sich auszudrücken. Ob es für den ersten Platz der Community-Awards reicht, wird die Jury morgen entscheiden.
Die Suisse Podcast Awards finden am Mittwoch, 15. März 2023, zum ersten Mal statt. Der Preis prämiert in sechs Kategorien (Nachrichten, Leben, Gesellschaft, Sport, Unterhaltung und Neuheiten) die beliebtesten Formate der Schweizer Podcast-Landschaft. Ausserdem werden zwei Spezialpreise vergeben: einen Diversity- und einen Community-Award.