Dosierung
Stau auf A1: Kanton kritisiert geplante Ampeln bei Einfahrten

Bei drei A1-Anschlüssen im Limmattal sollen Ampeln die Autos nur noch einzeln auf die Autobahn lassen. Für den kantonalen Verkehrsplaner verschiebt sich damit nur das Stauproblem. Er befürchtet Rückstaus bei den Anschlüssen und auf Kantonsstrassen.

Fabian Hägler
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Ampeln sollen den Verkehr auf den Autobahneinfahrten regulieren.

Ampeln sollen den Verkehr auf den Autobahneinfahrten regulieren.

Keystone

Wenn eine Strasse überlastet ist, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Kapazität erhöht – dies will der Bund mit einer Nutzung der Pannenstreifen als zusätzliche Fahrbahn erreichen. Oder das Verkehrsaufkommen wird reduziert – auch dafür gibt es beim Bundesamt für Strassen (Astra) konkrete Pläne. «Derzeit projektieren wir bei den Einfahrten Wettingen Ost, Spreitenbach und Neuenhof sogenannte Dosierstellen», erklärt Andreas Schneider, Projektleiter bei der Astra-Filiale in Zofingen.

Konkret sollen die Autos nach der Einfahrt eine gewisse Strecke auf dem Pannenstreifen parallel zur A1 geführt und danach einzeln oder in kleinen Gruppen – von einer Ampel gesteuert – auf die Autobahn gelassen werden. Heute und morgen wird das Tropfenzähler-System noch nicht installiert. «Von der Projektierung, bis eine solche Ampel in Betrieb ist, dauert es rund zwei Jahre», sagt Schneider.

Kanton gegen Einfahrtsampel

Dennoch stossen die Pläne beim Kanton auf Kritik. «Dies würde zwar das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn punktuell reduzieren, jedoch zu Rückstaus bei den Anschlüssen und auf den Kantonsstrassen führen», sagt Verkehrsplaner Götz Timcke. Dies sei nicht im Sinn des Kantons Aargau, insbesondere beim Anschluss Lenzburg, wo das Astra ebenfalls eine Ampel installieren möchte, wäre eine solche Dosierung laut Timcke paradox.

«Dort wird mit dem Projekt A1-Zubringer Lenzburg seitens des Kanton der Anschluss ausgebaut, um dem Freiamt und dem Bünztal eine bessere, staufreie Zufahrt zur A1 zu ermöglichen.» Mit dem Tropfenzähler bei der Einfahrt würden die Autofahrer in den Spitzenstunden auf den letzten Metern gleich wieder ausgebremst, kritisiert er.

Astra-Sprecherin Esther Widmer beruhigt: «Wir haben von der Zentrale in Bern noch keinen Auftrag, an den Anschlüssen Aarau Ost, Lenzburg und Mägenwil Ampeln aufzustellen, um die Zufahrt auf die Autobahn zu dosieren.»