Startseite
Aargau
Kanton Aargau
Während der Kanton an einer zentralen Datenbank-Lösung arbeitet, sucht das Kantonsspital Baden Leute mit Erfahrung in der Pflege. Bereits über 400 Helfer konnten so registriert werden.
Der Kanton arbeitet mit Hochdruck an einer zentralen Datenbank-Lösung, um den Einsatz von Freiwilligen zur Bewältigung der Corona- Krise zu koordinieren. Das sagt Dieter Wicki, Leiter der Taskforce Corona-Virus. Derzeit könne man die personellen Bedürfnisse des Gesundheitswesens mit dem Beizug von Zivilschützern und Soldaten noch decken, «Zivildienstleistende dürften dazukommen». Man rechnet beim Kanton aber mit einer Zunahme der Belastung für das Fachpersonal durch mehr Fälle.
Das Kantonsspital Baden (KSB) hat am Donnerstag eine E-Mail-Adresse sowie eine Telefonnummer eingerichtet, wo sich Freiwillige melden können (covidhelfer@ksb.ch oder 056/486'13'10).
Das wurde nötig, weil zuvor via HR und dem allgemeinen Info-E-Mail des Spitals zahlreiche Anfragen in diese Richtung eingingen. «Das Postfach explodiert fast», konstatierte gestern Christoph Goecking, Covid-Koordinator am KSB.
Bereits konnten über 400 Personen in einem Helfer-Pool registriert werden. «Die riesige Solidarität ist überwältigend und grossartig. Es melden sich Personen aus allen Fachrichtungen und Branchen: Physiotherapeuten, Medizinische Praxisassistentinnen oder Mitarbeitende von Restaurants, aber auch Angestellte mit kaufmännischer Ausbildung und sehr viele Studierende».
Am dringendsten gesucht werden am KSB Personen, die über eine gewisse Pflege-Erfahrung verfügen. Das muss nicht die ausgebildete Pflegefachkraft sein; auch Praktikumserfahrung zählt. Selbst Laien-Helfer sind in der Pflege willkommen, sie sollen diplomiertes Personal unterstützen. In einem Crashkurs lernen sie die wichtigsten Handgriffe dafür, so etwa Hygieneregeln, Blutdruckmessen oder Körperpflege.
Support erhält das KSB ab Dienstag zudem von Militär: 40 Sanitätssoldaten werden im Spital Dienst leisen. «Sie unterstützen das Personal in der Grundpflege und im Transportdienst. So können interne Ressourcen in die Intensivpflege verschoben werden», sagt Covid-Koordinator Goecking.
Im KSB sei man sich bewusst, dass durch Covid-Ansteckungen und darauffolgende Selbstisolation auch ein Teil des eigenen Pflegepersonals vorübergehend ausfallen könnte – und das muss ersetzt werden. «Aber wir werden voraussichtlich auch in anderen Bereichen zusätzliches Personal benötigen», sagt Goecking an die Adresse all jener, denen ein Einsatz in der Pflege nicht behagt.
«So etwa in der Küche, im technischen Dienst, im Labor oder in der Logistik.» Wer sich beim KSB meldet, muss seine Ausbildung, Berufserfahrung und Verfügbarkeit offenlegen. Entlöhnt wird nach Kategorie – von einer kleinen Aufmerksamkeit als Dankeschön bis hin zu einem vollen Lohn (bei ausgebildeten Fachkräften).
Aus dem Freiwilligen-Pool des Kantonsspitals Baden wurde bislang noch niemand aufgeboten. Seit anderthalb Wochen im Einsatz ist aber je ein Team der Universität Zürich und der ETH. Diese Medizinstudierenden werden am KSB vor allem bei der Eingangstriage, im Covid-Testzentrum, im internen Transportdienst und zur Unterstützung der Infektiologie-Hotline eingesetzt.
Auch das Kantonsspital Aarau sucht Freiwillige, um den prognostizierten Anstieg der Corona-Infektionen bewältigen zu können. Melden kann man sich unter stellenbewerbung@ksa.ch. (nro)