Fluglärm
«Salamitaktik»: Zurzibieter laufen Sturm gegen Flughafenreglement

Die IG-Nord-Gemeinden sagen Nein zu mehr Nordstarts und Nein zum neuen Flughafen-Betriebsreglement Kloten. Die Nordausrichtung des Flughafens mit 120'000 Starts und Landungen reiche, sagt Felix Binder, Vertreter des Gemeindeverbands Zurzibiet-Regio.

Mathias Küng
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Flughafen Zürich: Die Zurzibieter und Zürcher, die zur IG-Nord gehören, haben Einsprache gegen das Gesuch des Flughafens für das Betriebsreglement 2014 erhoben. (Symbolbild)

Flughafen Zürich: Die Zurzibieter und Zürcher, die zur IG-Nord gehören, haben Einsprache gegen das Gesuch des Flughafens für das Betriebsreglement 2014 erhoben. (Symbolbild)

Keystone

Nach dem Verein «Gekröpfter Nordanflug Nein» (die az berichtete) setzen jetzt auch in der IG Nord engagierte Zurzibieter und Zürcher Gemeinden zum Sturmlauf gegen das neue Flughafenreglement Kloten an. Die Mitgliedergemeinden haben laut Mitteilung fristgerecht Einsprache gegen das Gesuch des Flughafens Zürich für das Betriebsreglement 2014 erhoben. Sie wehren sich laut IG-Präsident Hanspeter Lienhart dagegen, «den Fluglärm einseitig über dem Norden zu kanalisieren».

Das bekräftigt gegenüber der az auch Felix Binder, Vertreter des Gemeindeverbands Zurzibiet-Regio in der IG Nord. Durch die Entflechtung des Ostkonzepts während der Sperrzeiten über Deutschland seien im neuen Betriebsreglement primär die nach Norden führenden Pisten für Starts vorgesehen. So werde der Fluglärm klar im Norden des Flughafens kanalisiert. Schritt für Schritt komme Neues, kritisiert Binder. Er empfindet dies als Salamitaktik des Flughafens.

Schon heute weise Kloten mit rund 120'000 Starts und Landungen eine starke Nordausrichtung vor, das reiche. Eine zusätzliche Umverteilung des Fluglärms widerspreche dem langjährigen Konsens um einen fairen Lastenausgleich.
Diesseits des Rheins überlegt man sich deshalb laut Felix Binder, mit den Süddeutschen gemeinsame Grundsätze festzulegen, die in die Reglemente des Flughafens einfliessen sollen. Denn für die Bewohner beidseits des Rheins ist die Fluglärmproblematik dieselbe.