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Kanton Aargau
Durch die Massnahmen der Bundesrates können Gärtnereibetriebe ihre Planzen kaum mehr verkaufen. Nationalrätin Marianne Binder (CVP) drängt nun auf eine schnelle Anpassung der Bestimmungen. Gemüsesetzlinge seien doch auch Lebensmittel.
Die Aargauer Nationalrätin und Präsidentin der CVP Aargau, Marianne Binder, hat in den letzten Tagen etliche Gespräche mit Besitzern und Mitarbeitenden von Gärtnereibetrieben geführt. «Ich glaube, man hat im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Situation dieser Branche nicht erfasst», sagt sie. Die Bestimmungen des Bundesrates träfen mit voller Wucht Unternehmen, die im Frühling die Hälfte des Jahresumsatzes generieren und die wegen Absatzproblemen den Grossteil der verderblichen Ware kompostieren müssen.
Das hat auch ein Bericht über einen Gärtnereibetrieb in Veltheim drastisch aufgezeigt. Binder: «In wohl keinem Bereich müssen Betriebe in diesem Umfang das Warenlager inklusive Vorleistungen vernichten.» Kurzarbeit sei da kein Trost. Die Arbeit falle jetzt an. Die Gewächshäuser müssen geräumt werden und der Anbau der nächsten Kultur getätigt.
Binder mag mit ihrem Anliegen deshalb nicht bis zur ausserordentlichen Corona-Session der Eidgenössischen Räte warten: «Bis dann ist es zu spät. Ich rufe den Bund dringend auf, die Bestimmungen und die Hilfeleistungen für die gärtnerischen Betriebe schnellstmöglich anzupassen, um zu retten, was zu retten ist.» Binder gibt zu bedenken, dass Salat, Kräuter oder Gemüsesetzlinge ja auch zu den Lebensmitteln gehören: «Mir gehen diese Sorgen nahe. Da spielen sich momentan schon Dramen ab. Kommt dazu, dass viele den vom Bund in Aussicht gestellten Kredit nicht beanspruchen wollen, weil sie nicht wissen, wie sie ihn zurückzahlen können. Wenn nichts geschieht, werden hier nicht einfach vorübergehend Betriebe geschlossen, sondern Vermögen und Investitionen vernichtet.»