Vier Jahre nach der Premiere präsentieren vom 17. bis 18. März in Brugg-Windisch erneut 30 Aargauer Winzerinnen und Winzer ihre Weine. Zudem warten Spezialitäten und Workshops auf die Gäste.
Ob das Glas halb voll ist oder halb leer, ist bekanntlich vor allem eine Frage der Optik. An der Aargauer Wein- und Genuss-Messe in Brugg-Windisch dürften sich die Gäste am Freitagabend wohl einig gewesen sein: Es ist halb leer – es hätte also wieder Platz für flüssigen Nachschub.
Die Aargauer Wein- und Genuss-Messe feierte im Frühling 2019 Premiere. Dann allerdings grätschte die Coronapandemie dazwischen und verunmöglichte weitere Ausgaben. Nun findet die Veranstaltung zum zweiten Mal statt. Durchgeführt wird sie vom Branchenverband Aargauer Wein, Aargau Tourismus, dem Bauernverband Aargau, dem Campussaal und dem Jurapark Aargau.
Auf 800 Quadratmetern werden in Brugg-Windisch während zwei Tagen Produkte aus sieben Weinbauregionen präsentiert und zur Degustation angeboten. Dazu werden von den rund 30 Winzerinnen und Winzern regionale Spezialitäten gereicht, so etwa Käse «aus dem sonnigen Buttwil», Honig, verschiedene Essigsorten oder getrocknete Früchte.
Ein (halb leeres) Gläschen von einem dieser Betriebe stand auch neben Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth auf dem Hochtisch, als dieser die Messe am Freitagabend mit seiner Ansprache offiziell eröffnete.
Dieth, der bereits vor vier Jahren an der Premiere die Ansprache gehalten hatte, freute sich besonders, nach langem «Plange» wieder an der Wein- und Genuss-Messe zu sein. Letztes Mal, so verriet er, sei er nämlich nicht nur am Freitag gekommen, sondern am Samstag gleich noch einmal, «um diese feinen Weine und Produkte zu repetieren und zu verinnerlichen».
Diese Vielfalt an Aargauer Weinen zu präsentieren, sei erfreulich, so Dieth, zumal die Produkte heute in einer Qualität daherkämen, die auch über die Kantonsgrenze hinweg wahrgenommen werde. Und womöglich, vermutete er, hätten auch die vergangenen (Pandemie)-Jahre dazu beigetragen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten heimische Produkte wieder mehr zu schätzen gelernt hätten.
Dann gönnte sich Markus Dieth, der ja auch Finanzdirektor ist, einen kleinen Schwank zum Rechnungsabschluss, der anders als budgetiert nicht im Minus, sondern im Plus abschloss. Und der deshalb «allen Grund» biete, um mit einem guten Aargauer Wein gefeiert zu werden.
Als einer von drei Kantonen habe der Aargau erkannt, «dass es ganz wichtig ist, die Landwirtschaft, also die Lebensmittel und auch den Wein, in die Hände des Finanzdirektors zu legen», witzelte er.
Regionalität schaffe Identität, betonte Markus Dieth zum Schluss seiner Kurzansprache: «Wir bilden eine Einheit in der Vielfalt. Das zeichnet uns Aargauerinnen und Aargauer und unsere Produkte aus.»
Vorwissen in Sachen Wein ist an der Genussmesse nicht notwendig - im Gegenteil: Mit ihrem Anlass wollen die Veranstalter nicht nur Weinkennerinnen und Feinschmecker ansprechen, sondern auch jüngere Menschen oder Familien. Für Letztere steht ein Kinderhort bereit.
Wer möchte, kann zudem stündlich einen kostenlosen Workshop besuchen. Diese finden «in lockerer Atmosphäre» statt, wie die Veranstalter betonen. In diesen Kursen erfahren die Gäste in je 15 Minuten, wie man richtig degustiert, wie sie Sortenunterschiede beim Weiss- und Rotwein erkennen oder wie der Blauburgunder gekeltert wird. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Freitag, 17. März, 17 bis 21 Uhr und Samstag, 18. März, 15 bis 21 Uhr. Eintritt: 10 Franken. Kostenloser Kinderhort. Campussaal, Bahnhofstrasse 6, 5210 Brugg-Windisch.