Medien
Peter Wanner zu Kauf von Zürcher Sendern: «Deal hat Hälfte von 90 Millionen gekostet»

Nun ist klar, wie viel AZ-Medien-Verleger Peter Wanner für den regionalen TV-Sender Tele Züri und Radio 24 bezahlt hat. Doch auch über Privates und seine politische Einstellung gab Wanner in der Satiresendung «Giacobbo/Müller» Auskunft.

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Peter Wanner in der Satiresendung «Giacobbo/Müller».

Peter Wanner in der Satiresendung «Giacobbo/Müller».

Screenshot SRF

Peter Wanner, der Verleger der AZ Medien (zu dem auch das Portal aargauerzeitung.ch gehört), war am Sonntagabend bei der Satiresendung «Giacobbo/Müller» zu Gast und verriet, wie viel er vor eineinhalb Jahren für die beiden Zürcher Sender Tele Züri und Radio 24 bezahlt hat. Wanner: «Schawinski hat Tele Züri einen Monat vor 9/11 für über 90 Millionen Franken an Tamedia verkauft. Ich will die genaue Zahl nicht nennen, aber jetzt ist der Deal für ungefähr die Hälfte über den Tisch gegangen.»

Thema im Gespräch war auch Wanners Einfluss auf die Politik: Auf die Frage, wie es eigentlich sei mit dem Filz in der Aargauer Regierung, fragte er mit einem leichten Kopfschütteln zurück: «Filz? Ich sehe den nicht.» Worauf Interviewer Viktor Giacobbo nur meinte: «Man muss das Föteli von seinem Lachen ebenfalls ins Protokoll nehmen, wenn er sagt, er habe keinen Einfluss.» Später in der Sendung erzählte Wanner, wie er den FDP-Präsidenten Philipp Müller für die verlorene Familienartikel-Abstimmung rügte, weil die Partei im Fahrwasser der SVP segelte und die Frauenanliegen zu wenig berücksichtigte.

Grünliberal ist «die richtige Stossrichtung»

Doch der Verleger geisselte die FDP auch für eine Auslassung: Die Partei hätte es verpasst, den Umweltschutz stärker zu beachten. Von der Etikette, nicht von der Partei her, sei grünliberal daher «die richtige Stossrichtung». Für das FDP-Mitglied und überzeugten Liberalen ist es allerdings nicht neu, dass er für die Grünliberalen eine Lanze bricht: Auf einem halböffentlichen Podium bei der Feier zum 175-Jahr-Jubiläum der Aargauer Zeitung äusserte er sich ähnlich.

Auch über Privates musste Wanner Auskunft geben: über seine wilden Jahre als 68-er in Paris und Berlin, wo er unter anderem den linken Journalisten und Schriftsteller Niklaus Meienberg kennenlernte, über das Nummernschild seines Porsches oder über seine zehn Wochen Ferien pro Jahr. (fam)