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Kanton Aargau
Schon bald kann sich die Aargauer Bevölkerung nicht nur in einem der Impfzentren, sondern auch in der Hausarztpraxis impfen lassen. Eine Ausweitung auf rund 70 Apotheken ist auf einen späteren Zeitpunkt geplant.
Am letzten Freitag hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Kantone informiert, dass sich eine grosse Lieferung des Moderna-Impfstoffs verzögert. Die Nachricht kam laut Gesundheitsdepartement nur wenige Tage nach der Aufforderung des BAG an die Kantone, die Lagerbestände komplett aufzulösen.
Der Aargau sei dieser Aufforderung damals bewusst nicht gefolgt und habe trotz öffentlicher Kritik an seiner Strategie zur Sicherung von Terminen festgehalten. Die Praxis, einen kleinen Prozentsatz an Impfdosen zurückzubehalten, werde auch in Zukunft weitergeführt. «Dank dieser vorausschauenden Planung mussten die Impfzentren trotz Lieferengpass keine bereits vergebenen Impftermine absagen», hält der Kanton fest.
Allerdings sei die Vergabe von Erstterminen am Wochenende vorübergehend gestoppt worden, erläutert das Gesundheitsdepartement.
Die Moderna-Lieferung ist bis am Mittwoch nicht im Aargau eingetroffen. Die letzte grosse Lieferung des Herstellers umfasste 28'000 Dosen und kam am 6. April im Aargau an, am 18. April lieferte Moderna weitere 5400 Dosen.
Obwohl sich die grosse Lieferung verzögert, beginnen im Mai rund 200 Hausarztpraxen im Aargau ihre Patientinnen und Patienten gegen Covid-19 zu impfen. Sie müssen sich dabei an die kantonale Impfstrategie halten.
Das heisst: Auch in Hausarztpraxen würden im Moment nur Personen geimpft, die zur Zielgruppe 1 (über 65-Jährige oder Personen mit Vorerkrankungen), Zielgruppe 2 (Mitarbeitende im Gesundheitswesen und sozialmedizinischen Bereich) oder Zielgruppe 3 (Haushaltsmitglieder von besonders gefährdeten Personen und pflegende Angehörige) gehören.
Das dürfte auch Anfang Mai noch der Fall sein. Der Kanton rechnet damit, dass die Termine für die breite Bevölkerung im Mai und Juni vergeben werden. Das hängt von der verfügbaren Impfstoffmenge ab.
Acht Hausarztpraxen im Aargau haben im April im Rahmen eines Pilotversuchs bereits Erfahrungen mit Covid-Impfungen gesammelt. Der Pilot verlaufe bisher erfolgreich und liefere wichtige Erkenntnisse, hält der Kanton im Impfnewsletter fest.
Diese Woche wurden alle angemeldeten Arztpraxen über die Zuteilung der Impfdosen informiert. Diese werden tiefgefroren an mehrere Stützpunktapotheken im Kanton geliefert, wo sie die Hausärztinnen und Hausärzte beziehen können.
Die Apotheken sind also vorerst nur Stützpunkte für die Impfstoffverteilung. Erst zu einem späteren Zeitpunkt soll es auch in rund 70 Apotheken möglich sein, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.
Wer sich bereits online für eine Impfung in einem der Impfzentren registriert und dort noch keine Erstimpfung erhalten hat, solle die bereits getätigte Registrierung stornieren, wenn er stattdessen einen Impftermin beim Hausarzt wahrnimmt. Das schreibt der Kanton im Impfnewsletter vom 1. April.
Eine Stornierung ist nötig, weil die Impfungen in Hausarztpraxen – und später auch in Apotheken – über ein anderes System administriert werden.