Öffentlicher Verkehr
Aargau Verkehr fährt im Corona-Jahr einen Verlust von fast drei Millionen ein

Die Aargau Verkehr AG war im vergangenen Jahr stark von der Pandemie und den verordneten Corona-Massnahmen betroffen. Die Fahrgastzahlen sanken um rund 25 Prozent. Deshalb resultiert ein Verlust von knapp 2,9 Millionen Franken.

Dominic Kobelt
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Die Aargau Verkehr AG hat ein schwieriges Jahr hinter sich, was die Finanzen angeht.

Die Aargau Verkehr AG hat ein schwieriges Jahr hinter sich, was die Finanzen angeht.

Daniel Vizentini

In einer Medienmitteilung umschreibt Roland Abt, Verwaltungsratspräsident der Aargau Verkehr AG (AVA) die Situation anlässlich der ordentlichen Generalversammlung: «Der Vorteil des öffentlichen Verkehrs, sehr viele Leute auf wenig Raum rasch und bequem transportieren zu können, wurde aufgrund der Ansteckungsgefahren über Nacht zu einem Nachteil.»

Mit den rückgängigen Passagierzahlen sanken die Erträge. Dies löste im Frühling 2020 interne Sparmassnahmen in allen Bereichen aus, heisst es in der Mitteilung. Ein Teil der fehlenden Erträge konnte damit kompensiert werden, doch die «relativ fixe Kostenstruktur» engte die kurzfristigen Sparmöglichkeiten ein. Trotzdem habe der Verlust deutlich reduziert werden können. «Zusätzlich trat die Tochtergesellschaft Limmat Bus AG als wichtige Stütze in Erscheinung: Als reine Transportbeauftragte konnte diese ein - angesichts der Situation - gutes Betriebsergebnis erzielen und somit den Gesamtverlust in der Konzernrechnung reduzieren.»

Aargau Verkehr schrieb 2020 einen Verlust von 2,897 Millionen Franken. Dazu Abt: «Trotz der Beanspruchung eines Teils unserer Reserven bleiben wir weiterhin finanziell solide und werden auch künftig finanziell angespannte Perioden überstehen können.»

Die Passagierzahlen im Vergleich:

Mitarbeiter waren gefordert

CEO Severin Rangosch hebt im Jahresbericht die Flexibilität der Mitarbeiter in den Vordergrund: «Unsere Mitarbeitenden von Aargau Verkehr und Limmat Bus haben ein extrem anspruchsvolles Jahr hinter sich. Sie wurden fast täglich mit Unvorhergesehenem konfrontiert.»

Der Betrieb habe auch unter den erschwerten Umständen reibungslos und ohne Ausfälle funktioniert. «Um dies auch künftig sicherzustellen, konnten notwendige Aus- und Weiterbildungskurse des Fahrpersonals unter Schutzkonzepten fortgeführt werden.»

Generalversammlung in Abwesenheit der Aktionäre

Obwohl die Pandemie das Jahr fest im Griff hatte, mussten in diversen Projekten wichtige Meilensteine erreicht werden. Man sei auch gut vorangekommen, heisst es in der Mitteilung mit Verweis auf die laufenden Projekte: Inbetriebnahme der Limmattal Bahn, Ausbau Doppelspur in Dietikon, Neubau der Bahnhöfe Aarau Süd und Bremgarten, Neubau der Haltestelle Oberkulm, neues Depot und Werkstatt in Schöftland sowie die Eigentrassierung in Unterkulm.

Die Generalversammlung wurde gestern Donnerstag durchgeführt, zum Schutz der Aktionärinnen und Aktionäre in deren Abwesenheit. Wie bereits im Vorjahr konnten diese ihre Rechte über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben. Die statutarischen Geschäfte wurden gemäss den Anträgen des Verwaltungsrates verabschiedet. Die bisherigen Verwaltungsräte Roland Abt (Präsident), Mathias Meyer (Vizepräsident), Anabel Hengelmann, Kurt Moll, Thomas Staub, Benjamin Wittwer und Walter Zimmermann wurden für ein weiteres Amtsjahr gewählt.