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Der Aargauer Volkswirtschaftsdirektor Urs Hofmann erwartet, dass sich die Zahl der Entlassungen von General Electric nochmals signifikant reduzieren lässt.
Die Aargauer Regierung nimmt in einer Mitteilung zur Kenntnis, dass weniger Kündigungen ausgesprochen werden als ursprünglich angekündigt. Sie bedauert, dass durch die Restrukturierung von GE dennoch 900 Mitarbeitende ihre Stelle verlieren werden. Zusammen mit GE will sie eine umfassende Betreuung für die von Kündigung betroffenen Mitarbeiter sicherstellen. Sie begrüsst aber auch, dass GE in den nächsten zwei Jahren 172 neue Stellen schaffen will. Die az fragte Volkswirtschaftsdirektor Urs Hofmann, ob sich der Einsatz um den Erhalt von möglichst vielen Stellen gelohnt hat.
Urs Hofmann: Die Reduktion der angekündigten potenziellen Entlassungen ist sicher positiv. Zufrieden können wir jedoch nicht sein. Der Regierungsrat hat die Erwartung, dass sich die Anzahl der betroffenen Mitarbeitenden durch interne Stellenbesetzungen und den Aufbau neuer Stellen noch signifikant reduzieren lässt.
Dies scheint nicht illusorisch. Ich erwarte mit der Personalvertretung, dass sich die Zahl von Entlassungen nochmals signifikant reduzieren lässt.
Grundsätzlich wurde bereits Anfang Jahr kommuniziert, dass kein Aargauer Standort geschlossen werden soll. Ob es dabei bleiben würde, war jedoch nicht klar. Dass diese Aussage jetzt bestätigt wurde, ist ein positives Ergebnis der Konsultation.
In unseren Gesprächen mit dem GE-Management wurde stets bekräftigt, dass der Aargau auch künftig für GE eine wichtige Rolle spielen werde. Entscheidend wird sein, dass Baden bzw. der Aargau in neuen Technologiefeldern mit dabei ist. Kontakte mit der ETH, dem PSI, der Fachhochschule Nordwestschweiz und dem Park innovAARE bestehen bereits. Sie zeigen, dass durchaus Kooperationsmöglichkeiten bestehen. Wir erwarten hier noch die definitiven Entscheide von GE.
Gemäss unseren Recherchen erfolgen die Restrukturierungen in ganz Europa nach betriebswirtschaftlichen Überlegungen. Für uns ist nicht erkennbar, dass in der Schweiz gegenüber andern Ländern ein überproportionaler, sachlich nicht nachvollziehbarer Abbau von Arbeitsplätzen stattfindet.
Der Bereich der Stromproduktion leidet nach wie vor an Überkapazitäten. In Europa werden zurzeit kaum noch neue Kraftwerke gebaut und auch Investitionen in beste-
hende Anlagen erfolgen nur sehr zurückhaltend. Daran hat sich seit Anfang Jahr nichts geändert. Allerdings wird sich die Auslastung der GE-Fabrik in Birr ab dem Herbst dieses Jahres durch eine Bestellung von acht Turbinen durch Ansaldo verbessern.
Zu den Konsultationsprozessen, welche eben erst abgeschlossen wurden, fehlen uns zurzeit detaillierte Angaben. Uns gegenüber hat GE allerdings in mehreren Gesprächen bekräftigt, den Standort Aargau auch bezüglich der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in neuen Technologiefeldern weiterzuentwickeln. Die Position von Baden im GE-Konzern soll gegenüber den ersten Aussagen noch weiter gestärkt werden.
Das Amt für Wirtschaft und Arbeit steht in engem Kontakt mit den Personalverantwortlichen von General Electric, um eine individuelle Betreuung der vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden sicherzustellen. Ein mobiles Regionales Arbeitsvermittlungszentrum wird vor Ort für Beratungsgespräche und Informationsveranstaltungen eingesetzt. Betroffene Mitarbeitende profitieren zudem von einem Sozialplan, der auch Outplacement-Angebote vorsieht. Hinzu kommen die Angebote, welche die Arbeitslosenversicherung vorsieht.