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Das Militär von Simbabwe hat Diktator Robert Mugabe unter Hausarrest gesetzt. Das Departement für auswärtige Angelegenheiten warnt vor Reisen in das Land. Der Aargauer Veranstalter Knecht Reisen stoppte den Verkauf von Simbabwe-Reisen – zwei Touristen sind noch im Land.
Simbabwe. Ein südafrikanisches Land, etwas grösser als Deutschland, ist ein beliebtes Ziel für Touristen, auch wenn diese dort längst nicht so zahlreich sind wie in anderen Safariländern. Es locken die berühmten Victoria Falls oder Safaris in den Nationalparks Mana Pools oder Hwange.
In der Hauptstadt Harare dagegen fahren momentan Panzer durch die Strassen. Am Mittwoch übernahm das Militär die Macht und setzte Diktator Robert Mugabe und seine Frau Grace unter Hausarrest – ist das Land für Reisende noch sicher?
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) warnt aufgrund der jüngsten Ereignisse vor Reisen nach Simbabwe. Die Lage im Staat sei ungewiss, schreibt das EDA auf seiner Website. "Wenn Sie sich in der Hauptstadt Harare aufhalten, bleiben Sie an einem sicheren Ort. Wenn Sie sich ausserhalb von Harare aufhalten, verzichten Sie auf touristische und andere nicht dringende Reisen."
Der Aargauer Veranstalter Knecht Reisen bot bis vor kurzem Ferien in der Simbabwer Provinz Matabeleland North an. Auf der Website lockten Bilder von weiten Landschaften und luxuriösen Bungalows. Laut CEO Marcel Gehring halten sich dort momentan zwei Touristen auf. "Die Agenten vor Ort halten nun Kontakt mit den Kunden", gibt er Auskunft.
Gehring richte sich nach der Warnung des EDA und stellte den Verkauf von Reisen nach Simbabwe ein. "Man weiss nicht, wie es im Land weitergeht. Momentan ist Nebensaison und nur wenige sind an einer Reise nach Afrika interessiert." Gehring selbst kehrte vor zehn Tagen aus Simbabwe zurück.
Claudio Nauli ist Geschäftsführer der Firma Private Safaris mit Sitz in Zürich. Auch er nahm Reisen nach Simbabwe nach der gestrigen Warnung des EDA aus dem Programm. "Persönlich würde ich trotzdem ins Land reisen", sagt er. "Wir haben viele Kontakte vor Ort und die Stimmung ist ruhig. Die Menschen dort freuen sich sogar, dass Mugabe nicht mehr an der Macht ist."
Die Sicherheit seiner Kunden gehe aber vor. "Falls ein Tourist trotzdem eine Reise nach Simbabwe buchen möchte, wird er gewarnt und man erklärt ihm die Lage."
Impressionen aus dem Hwange-Nationalpark: