Tourismus
Nach Militär-Putsch: Aargauer Reiseunternehmen nimmt Simbabwe-Safaris aus Programm

Das Militär von Simbabwe hat Diktator Robert Mugabe unter Hausarrest gesetzt. Das Departement für auswärtige Angelegenheiten warnt vor Reisen in das Land. Der Aargauer Veranstalter Knecht Reisen stoppte den Verkauf von Simbabwe-Reisen – zwei Touristen sind noch im Land.

Nora Güdemann
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Elefanten im Hwange-Nationalpark in Simbabwe. (Mai 2017)

Elefanten im Hwange-Nationalpark in Simbabwe. (Mai 2017)

Philipp Zimmermann

Simbabwe. Ein südafrikanisches Land, etwas grösser als Deutschland, ist ein beliebtes Ziel für Touristen, auch wenn diese dort längst nicht so zahlreich sind wie in anderen Safariländern. Es locken die berühmten Victoria Falls oder Safaris in den Nationalparks Mana Pools oder Hwange.

Simbabwe einen Tag nach Militärputsch
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Simbabwe einen Tag nach Militärputsch Präsident Robert Mugabe steht immer noch unter Hausarrest.
Simbabwe einen Tag nach Militärputsch Das Militär selbst sprach am Vortag nicht von einem Putsch.
Simbabwe einen Tag nach Militärputsch Die Zeitungen berichten von der neuen Situation.
Simbabwe einen Tag nach Militärputsch
Die Sicherheitskräfte haben zwar ihre Präsenz gestärkt, doch läuft der Alltag in Simbabwe nach dem Putsch meist weiter wie gewohnt.
Das Militär hat die Macht in Simbabwe übernommen: Soldaten patroullierten gestern in der Hauptstadt Harare.

Simbabwe einen Tag nach Militärputsch

AARON UFUMELI

In der Hauptstadt Harare dagegen fahren momentan Panzer durch die Strassen. Am Mittwoch übernahm das Militär die Macht und setzte Diktator Robert Mugabe und seine Frau Grace unter Hausarrest – ist das Land für Reisende noch sicher?

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) warnt aufgrund der jüngsten Ereignisse vor Reisen nach Simbabwe. Die Lage im Staat sei ungewiss, schreibt das EDA auf seiner Website. "Wenn Sie sich in der Hauptstadt Harare aufhalten, bleiben Sie an einem sicheren Ort. Wenn Sie sich ausserhalb von Harare aufhalten, verzichten Sie auf touristische und andere nicht dringende Reisen."

Zwei Touristen vor Ort

Der Aargauer Veranstalter Knecht Reisen bot bis vor kurzem Ferien in der Simbabwer Provinz Matabeleland North an. Auf der Website lockten Bilder von weiten Landschaften und luxuriösen Bungalows. Laut CEO Marcel Gehring halten sich dort momentan zwei Touristen auf. "Die Agenten vor Ort halten nun Kontakt mit den Kunden", gibt er Auskunft.

Simbabwes Präsident Robert Mugabe, hier mit Ehefrau Grace, wurde gestürzt.
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Das Militär hat den 93-jährigen Staatschef unter Hausarrest gesetzt.
Ein Panzer mit bewaffneten Soldaten in der Hauptstadt Harare. Das Militär hat Staatschef Mugabe abgesetzt.
Die Lage in Simbabwe ist unübersichtlich: Soldaten riegelten den Amtssitz des betagten Präsidenten Robert Mugabe ab.
Major Moyo spricht von Kriminellen rund um Präsident Robert Mugabe.
Armeesoldaten patrouillieren in Harare, der Hauptstadt des Landes in Südafrika.
Constantine Chiwenga, der Chef der Armee im Hauptquartier in Harare.
Ein Panzer blockiert die Hauptstrasse zum Gebäude, in dem sich die offiziellen Büros von Präsident Robert Mugabe befinden.
 Das Militär übernimmt die Kontrolle in den Strassen der Hauptstadt Harare.
 Das Militär übernimmt die Kontrolle in den Strassen der Hauptstadt Harare.
Präsident Robert Mugabe (93), seit 1980 an der Macht, scheint abgetaucht.
Erst vor kurzem hat Mugabe (rechts) seinen Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa gefeuert. Dieser gilt nebst Mugabes Ehefrau Grace Mugabe als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge.
Simbabwes First Lady Grace Mugabe. Wegen ihrer Einkaufslust erhielt sie den Zunamen Grace "Gucci" Mugabe.
Robert Mugabe und seine Ehefrau Grace.
Simbabwe einen Tag nach Militärputsch Die Zeitungen berichten von der neuen Situation.

Simbabwes Präsident Robert Mugabe, hier mit Ehefrau Grace, wurde gestürzt.

Tsvangirayi Mukwazhi

Gehring richte sich nach der Warnung des EDA und stellte den Verkauf von Reisen nach Simbabwe ein. "Man weiss nicht, wie es im Land weitergeht. Momentan ist Nebensaison und nur wenige sind an einer Reise nach Afrika interessiert." Gehring selbst kehrte vor zehn Tagen aus Simbabwe zurück.

"Die Menschen dort freuen sich"

Claudio Nauli ist Geschäftsführer der Firma Private Safaris mit Sitz in Zürich. Auch er nahm Reisen nach Simbabwe nach der gestrigen Warnung des EDA aus dem Programm. "Persönlich würde ich trotzdem ins Land reisen", sagt er. "Wir haben viele Kontakte vor Ort und die Stimmung ist ruhig. Die Menschen dort freuen sich sogar, dass Mugabe nicht mehr an der Macht ist."

Die Sicherheit seiner Kunden gehe aber vor. "Falls ein Tourist trotzdem eine Reise nach Simbabwe buchen möchte, wird er gewarnt und man erklärt ihm die Lage."

Impressionen aus dem Hwange-Nationalpark:

Impressionen aus dem Hwange-Nationalpark. Löwen geniessen frühmorgens die Sonne.
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 Löwen jagen nachts. Tagsüber schlagen sie zu, wenn sich ihnen einen günstige Gelegenheit bietet.
 Im Hwange-Nationalpark leben 45'000 Elefanten.
 Elefanten an einer der zahlreichen Wasserstellen.
 Eine Windanlage, die Grundwasser in eine Wasserstelle pumpt.
 An den Sonnenuntergängen hier kann man sich kaum satt sehen.
 Elefanten an einer Wasserstelle, im Hintergrund das Davison's Camp von Wilderness Safaris. Auch andere Camps sind mit Absicht in der Nähe von Wasserstellen erstellt worden, um die Tiere aus der Nähe beobachten zu können.
 Ein Schakal räkelt sich am Boden und schaut neugierig, als sich ein Jeep ihm nähert.
 Die Sonnenuntergänge im Hwange-Nationalpark sind atemberaubend.
 Tagsüber faulenzen die Löwen oft und lange...
 ... und gähnen auch mal.
 Paviane.
 Der "Flying Banana", der auch als südlicher Gelbschnabeltoko bekannt ist.
 Zebras können hier auch häufig beobachtet werden.
 Mystisch: Nebel am frühen Morgen.
 Dieses Gnu bleibt auf dem Weg stehen, als der Touristen-Jeep heranfährt – es hat offensichtlich die Kraft verloren.
 Hier leben auch viele wunderschöne Vögel.
 Eine Elefantenherde zieht nahe am Little Makalolo Camp vorbei. Zuvor hatten die Tiere an einer Wasserstelle ihren Durst gestillt.
 Zwei Zebas und ein Gnus scheinen für die Fotografen zu posieren.
 Giraffen.
 Giraffen.

Impressionen aus dem Hwange-Nationalpark. Löwen geniessen frühmorgens die Sonne.

Philipp Zimmermann