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Kanton Aargau
29 Teilnehmer und 17 Sherpas standen letzte Woche auf dem 7126 Meter hohen Himlung Himal. Gestern Abend landeten die Rückkehrer in Zürich-Kloten. Der Weg zum Gipfelglück war aber schwerer als angenommen.
Wegen viel Neuschnee und sehr tiefer Temperaturen stand es bis zum letzten Moment auf der Kippe, ob das Ziel überhaupt erreicht werden könnte. Doch dann schafften 32 Frauen und Männer den strengen Aufstieg ins Forschungscamp 3 auf 7080 Meter über Meer. Die meisten von ihnen erreichten auch den nur wenig höher gelegenen Gipfel des Himlung Himal.
«Es ging nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe», schreibt der Technische Leiter Kari Kobler, der schon zahlreiche Expeditionen geleitet hat und als einziger Schweizer viermal auf dem Mount Everest stand. Beim Warten im Basislager sei er manchmal fast verzweifelt, weil das Wetter nicht bessern wollte und der viele Schnee das Lager I fast vollständig demoliert hatte. Zudem musste ein Aargauer Proband mit einem höhenbedingten Hirnödem notfallmässig evakuiert werden.
Chefarzt Andreas Huber vom Kantonsspital Aarau (KSA) war an den drei Expeditionen auf den Muztagh Ata, Pik Lenin und Himlung Himal dabei. Eben zurück aus Nepal berichtet er am Freitag, 1. November, 19 Uhr, im Hörsaal Haus 1 des KSA über die Höhenforschung auf dem Dach der Welt. (Lü.)
Über 7000 Blutproben
Das nötige Glück brachte ein kleines Wetterfenster zu Beginn der letzten Woche, worauf sich Sherpas, Bergsteiger und Probanden einen Weg durch den tiefen Schnee bahnten. Dieser und die extreme Kälte führten dazu, dass viele Teilnehmer umkehrten. «Zu dieser Zeit ist es nie so kalt», bemerkt Kobler, der seit 20 Jahren im Himalaja unterwegs ist. Verlierer seien die Umkehrer nicht, denn «manchmal braucht es mehr, rechtzeitig umzukehren, als auf dem Gipfel zu stehen».
Die Leiter der Expedition werten das Unternehmen als Erfolg: Die Forscher des Inselspitals Bern, des Kantonsspitals Aarau und der Universitätsklinik Leipzig konnten über 7000 Blutproben nehmen. Auch auf 7080 Metern Höhe sei es gelungen, Blutgas-Analysen zu machen. An der fünfwöchigen Expedition machten über 70 Schweizer, darunter viele Aargauer, mit. Mit dem Bus reisten sie 164 Kilometer nach Kathmandu und auf dem Luftweg in die Heimat.