Vor lauter Hagel
Mini bleibt auf Bahnübergang stecken: Passanten verhindern eine Katastrophe

Nach dem Unwetter bleibt ein Mini-Fahrer in Baden auf einem Bahnübergang im Eis stecken. Bevor ein Zug das Auto erfasst, kommt zum Glück Hilfe.

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Diese Szene ist schon skurril. Mitten im Mai versuchen mehrere Leute zunächst vergebens, einen Mini-Cooper aus einem Hagelhaufen zu buddeln. Und das Mitten auf einem Bahnübergang.

Die Passanten räumen erst den Weg hinter dem Fahrzeug mit Schneeschaufeln frei. Doch das bringt nichts, weil sich der Wagen auf den Hagelhaufen festgefahren hat. Dann hat Christian Hunkeler, ein weiterer Passant die rettende Idee. Mit seinem Geländewagen und einem Abschleppseil zieht er den Mini aus dem Hagel. Der nächste Zug kann ohne Kollision den Bahnübergang passieren.

"Da kann jeden Moment ein Zug können. Wir können uns dann ausmalen, was dann passiert. Da habe ich nicht lange überlegt und meine Hilfe angeboten", sagt Hunkeler gegenüber TeleM1. Der Fahrer des Mini-Coopers bedankte sich anschliessend bei seinem Retter.

Stimmen zum Hagelsturm: So haben die Badener das Unwetter erlebt
9 Bilder
Ernst Utiger (72), Baden «Wir haben auf unserem Dachgarten einen grossen Olivenbaum, der bald blühen sollte. Jetzt ist er fast kahl. Es ist das erste Mal, dass ich so etwas erlebt habe. Aber so ist das Leben.»
Luzia Güller (32), Bioladen Baden «Wir hatten gerade Feierabend, als es losging. Ich habe draussen noch unsere Pflanzen zugedeckt und wurde pflotschnass dabei. Danach bin ich barfuss durch das Eis bis zur Postautostation gelaufen. Es war ein krasser Anblick.»
Chris Bleiker (32), «Mia Gelateria» Baden «Wir hatten Glück hier in der Gelateria, aber draussen floss ein Bach vorbei, und es hat sich eine Riesenpfütze aus Wasser und Eis gebildet. Im Brunnen auf dem Schlossbergplatz spritzte das Wasser hoch vom Hagel.»
Karin Karlsson (52), Falun (Schweden) «Ich besuche meine Tochter in Neuenhof, wir waren gestern Abend auf dem Weg vom Flughafen nach Hause. Der Himmel war ganz schwarz, die Strassen waren überschwemmt. Wir brauchten zwei Stunden für die Strecke.»
Mexhit Ademi (34), Untersiggenthal «Ich war zu Hause, als das Gewitter anfing. Es war schon aussergewöhnlich. Meine Frau hatte Angst, aber mich beeindruckt das nicht so sehr. Es ist ja zum Glück nicht viel passiert, und so ist das Wetter halt manchmal.»
Fabienne Tanoa (30), Kajüte Baden «Unsere Gäste haben sich unter die Sonnenschirme geflüchtet vor dem Hagel. Die Schirme haben zum Glück gehalten. Wir haben uns Sorge um die Gäste gemacht, aber wir hatten Glück. So ein Gewitter habe ich noch nie erlebt.»
David Tschümperlin (30), Biergarten Baden «Bei uns im Biergarten gingen Pflanzen und Glühbirnen kaputt. Aber wir hatten Glück, es ist nichts Schlimmes passiert. Ich habe in Baden noch nie so etwas erlebt. Sonst ziehen solche Unwetter meistens an uns vorbei.»
Paulo Boleto (30), Bahnhofkiosk Baden «Ich war gestern Abend am Arbeiten. Es war extrem, in kurzer Zeit war draussen auf dem Bahnhofplatz alles weiss vom Hagel. Ein paar Leute sind zu uns in den Kiosk gekommen – pflotschnass.»

Stimmen zum Hagelsturm: So haben die Badener das Unwetter erlebt

Andreas Fahrländer