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Kanton Aargau
In einem Brief an seine Parteifreunde rechtfertigt sich SVP-Regierungsrat Alex Hürzeler zum umstrittenen Hauskauf aus Deutschland. Es handle sich um ein exklusives Einzelobjekt, welches von einheimischen Handwerkern unmöglich gebaut werden könne.
Auf Anfrage wollte sich Alex Hürzeler nicht mehr zur Kritik an seinem deutschen Haus äussern. In einem Mail an Parteikollegen, das der Aargauer Zeitung vorliegt, rechtfertigte sich der SVP-Regierungsrat jedoch gestern Freitagabend.
«Jeder Mensch, so auch ich, hat seine Träume, so auch Wohnträume. Und nicht nur die Holz- und Betonbauer und Unternehmer wissen, dass Haus nicht Haus und Holzhaus nicht Holzhaus ist. Nachdem ich über 48 Jahre Nicht-Grundeigentümer war, habe ich mich auf diesen Sommer «endlich» entschieden, sowohl das MFH meiner Eltern in Oeschgen, in dem ich seit Jahren Mieter bin, als auch die dazugehörende Bauparzelle zu erwerben.
Die in den nächsten Jahren unweigerlich anstehenden Sanierungsarbeiten am MFH sind wie der Haus- und Parzellenkauf nicht unbescheiden. So gehen regionale Handwerker und Lieferanten seit Jahren – und werden auch in Zukunft – an der Bachstrasse in Oeschgen ein und aus.
Teil dieses Entscheids, in Oeschgen definitiv sesshaft zu werden, war auch, dass ich auf der Bauparzelle mein Traumhaus in Holz, Minergie etc. bauen will. Wunderbar, dass auch meine Partnerin dabei voll mitzieht und jawohl – wenns zurzeit auch etwas schwierig ist – wir freuen uns weiterhin darauf!!!
Die zuständige Unternehmerin, die deutsche Firma Greenville, welche ihren Schweizer Sitz im Appenzellerland hat, ist eine langjährig tätige und anerkannte kleine Holzbau-Nischenplayerin im deutschsprachigen Raum, die exklusive Holzhäuser (Einzelanfertigungen) im schwedischen bzw. New England Stil erstellt. In der Schweiz gibt es keine Firma, die diesen Holz-Häuser-Stil anbietet, ... wieso? ... aufwendig. Ich verweise gerne auf deren Homepage www.greenville.ag, da erkennt ihr deren Häuserstil, deren Philosophie und auch deren Qualitätsanspruch.»
«Wir bauen nur individuelle Häuser. Gar keine Kataloghäuser. Zwischen 15 und 20 Stück - die komplizierte Details haben und nicht in gängigen Produktionsstätten gebaut werden können.»
«Kein heimischer Zimmermannsbetrieb kann unsere Details auf Anhieb nachbauen. Unmöglich. Weder Deutsche, Österreicher oder Schweizer. Auch wenn es die Besten sind. Wir haben für die Entwicklung auch Jahre gebraucht und in den ersten 10 Jahren alle Häuser aus schwedischen Zimmereien bestellt, bevor wir in Schweden eine komplette Produktionsstrecke gekauft haben und diese in ein Werk in Deutschland gestellt haben. Was ein reiner Zufall war - es hätte auch in der Schweiz stehen können. Aber unser Chefmonteur kommt nun einmal aus Deutschland.»
(...) «Die Bauherrschaft hat sehr viele Vorkehrungen getroffen, dass auch Handwerker aus der Region beim Projekt berücksichtigt werden. Und das ist nicht einfach, weil damit in unser System eingegriffen wird - aber wir haben einen guten Konsens gefunden und die einheimischen Handwerker eingebunden. Die Bauherrschaft ist sich sehr wohl der regionalen Verantwortung bewusst.»