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Kanton Aargau
Gegen 100 Freisinnige haben am Parteitag in Baden den Wohler Grossrat Matthias Jauslin mit Akklamation zum neuen Präsidenten erkoren. Er löst Thierry Burkart ab, der das Amt abgibt, um sich 2014 auf das Grossratspräsidium zu konzentrieren.
Am Parteitag der FDP Aargau in Baden standen für die gegen 100 Teilnehmenden für einmal nicht die Parolen im Vordergrund. Haupttraktandum war die Verabschiedung von Thierry Burkart als Parteipräsident und die Wahl von Matthias Jauslin zum Nachfolger.
FDP-Schweiz-Präsident Philipp Müller empfahl die 1 : 12-Initiative vehement zur Ablehnung. Der Staat solle nicht privaten Firmen die Lohnpolitik vorschreiben. Ihn unterstützten der frühere ABB-Schweiz-Chef Edwin Som und die frühere Regierungsrätin Stéphanie Mörikofer. Der Parteitag beschloss einstimmig ein Nein. Mit 58 : 25 abgelehnt wurde nach Nein-Voten von AIHK-Präsident Daniel Knecht und ACS-Präsident Bernhard Taeschler sowie einem Ja des früheren Regierungsrats Peter C. Beyeler auch die Vignettenvorlage. Nein sagt die FDP auch zur kantonalen SP-Spitex-Initiative und zur nationalen SVP-Familieninitiative.
Jauslin für Weltoffenheit
Das Wahlgeschäft ging rasch über die Bühne. Der Wohler Grossrat Matthias Jauslin wurde ohne Wortmeldungen auf Vorschlag der Geschäftsleitung mit grossem Applaus gewählt. Jauslin plädierte anschliessend für Freiheit und Verantwortung, für Weltoffenheit, Toleranz, Wohlstand, Leistungsbereitschaft, Anstand und Bescheidenheit. Marktwirtschaft heisse nicht Steuerhinterziehung, sondern fairer Wettbewerb. Es gelte für Arbeitsplätze und für Reformen zu kämpfen, um einen Schuldenkollaps zu verhindern.
Reihum Lobesworte für Burkart
Zuvor hatte Jauslins Vorgänger für vier Jahre, Thierry Burkart, Lobes- und Dankesworte vom nationalen FDP-Präsidenten Philipp Müller und von Regierungsrat Stephan Attiger entgegennehmen dürfen. Müller zeigte sich stolz auf die FDP Aargau. Der Gewinn der FDP Aargau bei den Grossratswahlen 2012 sei «hammerhaft» gewesen. Am liebsten würde er anderen empfehlen, im Aargau zu schauen, wie man es macht. Dass man mit noch nicht einmal 40 Jahren zurücktritt, «geht grundsätzlich natürlich nicht», sagte Stephan Attiger. Man akzeptiere es aber, «wenn man eine Stufe höher geht und Grossratspräsident wird.» Burkarts Arbeit wurde mit einer stehenden Ovation verdankt.
Burkart: FDP ist keine Mittepartei
Burkart zog ein positives Fazit. Anders als sein Nachfolger Jauslin versteht er die FDP aber nicht als Mittepartei: Er zitierte alt Ständerat Hans Letsch, wonach man in der Mitte im Morast versinke. Zur az verwies Jauslin anschliessend auf das Bild vom Segelflugzeug. Zum Fliegen brauche es einen rechten und einen linken Flügel. Zum Fliegen müssten beide intakt sein.