Die acht Turbinen des Notkraftwerks Birr sind noch nicht einsatzbereit. Nichtsdestotrotz werden regelmässig Tests durchgeführt, um deren Kapazitäten zu testen. Die AZ hat den Lärm eingefangen.
Bei all den Diskussionen rund um das Notkraftwerk Birr dominierte in der Region eine Frage: Wie laut wird es tatsächlich, wenn die Turbinen mal laufen?
Diese blieb bei einem ersten Rundgang, von General Electric organisiert, zunächst unbeantwortet: Technische Schwierigkeiten verhinderten einen Testlauf vor den Medien.
Als die AZ aber am Freitag für einen Augenschein in Birr war, war eine der acht Turbinen in Betrieb. Es riecht nach Öl – der Anschluss zum Gasnetz ist noch nicht fertiggestellt, entsprechend werden Tests mit Rohöl durchgeführt. Einer der Lieferanten ist dabei, die Oel-Pool aus Suhr.
Mit einer App messen wir den Lärm. Das Ergebnis: zwischen 74 und 77 Dezibel, wenige Meter von der Maschine entfernt. Das entspricht in etwa einem Düsentriebwerk eines Flugzeuges. Mit gutem Grund: Diese Turbinen basieren auf einer ähnlichen Technologie von General Electric.
Gemäss Faktenblatt des Bundesamtes für Energie würden ohne Schutzmassnahmen bei den Fenstern des anliegenden Wohnquartiers Wyde ähnliche Werte verzeichnet werden – vorausgesetzt, alle Turbinen laufen gleichzeitig. Sprecherin Marianne Zünd hielt fest, dass dieser hohe Wert über eine längere Zeit für die Anwohnerinnen und Anwohner nicht zumutbar sei. Entsprechend forderte der Kanton von General Electric verschärfte Schutzmassnahmen, unter anderem eine nachträgliche Erhöhung der Lärmschutzwand auf 20 Meter.
Im Laufe des Jahres werden auch noch Schalldämpfer angebracht, die den Lärm der Turbinen zusätzlich abschwächen werden. Mit diesen Massnahmen sollte der Schallpegel an den nächstgelegenen Wohngebäuden nicht über 65 Dezibel steigen.