Lehrerverband fordert Einteilung in die gleiche Kategorie wie das Heimpersonal.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) definiert vier Zielgruppen, für welche die Impfung gegen Covid-19 prioritär vorgesehen ist: zuerst kommen besonders gefährdete Personen zum Zug, dann Gesundheitspersonal, drittens enge Kontakte besonders gefährdeter Personen, viertens Personal in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Risiko, so beispielsweise in Behindertenheimen. Erst wenn diese Kategorien dran waren, kann sich der Rest der Bevölkerung impfen lassen – auch Lehrerinnen und Lehrer.
So lange möchten die Lehrpersonen im Kanton aber nicht auf die Impfung warten. Über die Feiertage ist der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (ALV) mit der Forderung an den Kanton gelangt, wonach Lehrerinnen und Lehrer in die gleiche Kategorie fallen sollen wie Betreuende in Heimen. «Die Gesundheit von Lehrpersonen, Kindern/Jugendlichen und Eltern muss oberste Priorität haben», schreibt der Verband auf seiner Website. Er habe deshalb beim Bildungsdepartement (BKS) beantragt, dass Lehrpersonen, die das wünschen, zu einer schnelleren Impfmöglichkeit kommen. Sie sollen zur Zielgruppe 4 gemäss BAG-Einteilung gehören.
«Man weiss noch immer wenig über das Ansteckungsrisiko an Schulen, vor allem auch, was die Coronamutation betrifft», begründet Kathrin Scholl, Präsidentin des Lehrerverbandes, auf Anfrage das Vorgehen. Dass es zu Ansteckungen zwischen Kindern und Lehrpersonen kommen kann, sei hingegen bekannt und im Aargau schon vorgekommen. «Vor den Weihnachtsferien gab es nachweisbar solche Übertragungen», so Scholl.
Eine eigentliche Sonderbehandlung für Lehrpersonen will die Verbandspräsidentin jedoch nicht: «Selbstverständlich muss sichergestellt sein, dass zuerst die besonders gefährdeten Personengruppen geschützt werden sollen», betont Scholl. Lehrerinnen und Lehrer seien aber einem ähnlichen Risiko ausgesetzt wie Betreuerinnen und Betreuer. Und wie bei den Heimen sei es weiter auch für die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs wünschenswert, wenn möglichst wenig Personen krankheitsbedingt fehlten. Die Antwort des Bildungsdepartement an den Lehrerinnen- und Lehrerverband steht noch aus.