Lehren für den Wahlkampf

Eva Berger
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28 Prozent jener, die 2015 im Kanton Aargau die SVP gewählt hatten, blieben bei den diesjährigen Nationalratswahlen der Urne fern. Zudem nahmen Frauen und junge Wahlberechtigte weniger häufig an den Wahlen teil als Ältere und Männer. Unter anderem das zeigt die Nachwahlbefragung des Zentrums für Demokratie Aarau (ZDA). Noch liegt also Wählerpotenzial brach. Die Parteien haben jetzt die Chance, dieses für sich zu gewinnen, denn bereits am 18. Oktober 2020 wählen die Aargauerinnen und Aargauer ihr Parlament und ihre Regierung.

Mobilisierung geht vor allem über die politischen Inhalte. Der Klimaschutz, der schweizweit die Menschen zum Wählen gebracht hat, wird auch in den nächsten Monaten aktuell sein. Doch der Aargau bietet auch viele eigene, spezifische Themen. Etwa, wie es mit der Energiewende weitergehen soll, der Strassenausbau, die lange Grenze mit Deutschland und dem EU-Raum, das Bildungswesen oder die soziale Durchmischung im stetig wachsenden Kanton. Wer den Puls in der Bevölkerung fühlt und konkrete Lösungen für jene Herausforderungen präsentieren kann, von denen die Menschen persönlich betroffen sind, kann Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen.

Aber jede Person, die sich dagegen entscheidet, an der Wahl teilzunehmen, bedeutet eine verlorene Stimme. Diese Zahl möglichst tief zu halten, muss das Ziel sein.