Mit stark begrenzter Zuschauerzahl und zahlreichen Auflagen findet am Sonntag in Lenzburg das Aargauer Kantonalschwingfest statt. Damit geht zwar der Volksfest-Charakter verloren, dennoch macht der Anlass Hoffnung für weitere Grossveranstaltungen im Aargau.
Ende August 2007 verfolgten 47000 Zuschauer in einem eigens dafür auf- gebauten Stadion das Eidgenössische Schwingfest in Aarau. Schwingerkönig wurde damals Jörg Abderhalden, das «Eidgenössische» war der grösste Sportanlass des Jahres. Diesen Sonntag findet in Lenzburg das Aargauer Kantonalschwingfest statt, mit Christian Stucki ist der aktuelle Schwingerkönig am Start. Doch das Fest wird völlig anders sein als vor 14 Jahren.
Unter normalen Umständen wären am Sonntag die Tribünen in Lenzburg mit mehreren tausend Zuschauer gefüllt gewesen. Nun werden nur ein paar Hundert Schwingfans die Duelle im Sägemehl verfolgen – ausserdem gilt Maskenpflicht und die Besucher müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Damit geht der Volksfest-Charakter verloren, der neben dem sportlichen Wettkampf zum Schwingen gehört.
Das ist bedauerlich – und doch ist das «Corona-Schwingfest» in Lenzburg ein Lichtblick. Dass in einer Kontaktsportart wie Schwingen wieder Wettkämpfe möglich sind, die vor Publikum stattfinden, schien vor kurzem noch undenkbar. Der Aufwand für die Organisatoren ist gross, doch wenn die Schwinger zusammengreifen, der Kampfrichter beim ersten Gang «guet» sagt und das Fest beginnt, ist das vergessen. Der Pilotanlass bietet Perspektiven und gibt die Hoffnung, dass es auch für weitere Grossanlässe, wie das «Heitere Festival light» im September in Zofingen, ein «guet» und Daumen nach oben geben wird.